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Sonntag, 17. März 2013

Wenn „Aufgeklärte“ zu Kreuzrittern werden

UPDATE: Seit geraumer Zeit beobachte ich, wie innerhalb der Piratenpartei eine Strömung immer stärker wird, die mit Sendungsbewusstsein glaubt „Rationalismus“ (4) verbreiten zu müssen. Da werden Menschen lächerlich gemacht und ausgegrenzt weil sie fordern, dass das Attentat vom 11.09.2001 (9/11) untersucht werden sollte, da werden Kreatonisten als untragbar für die Partei angesehen. Und solche Mitglieder, die Homöopathie benutzen, Waldorfschulen verteidigen oder gar anthroposophische Gedanken entwickeln, werden als für ein Bundestagsmandat ungeeignet diskriminiert (1). Die Protagonisten dieser Strömung tragen das Schild des Glaubens an die Vernunft vor sich her. Interessanterweise verwenden sie es aber selektiv, und werden selbst zum Opfer dessen, was sie anprangern.

SELEKTIVES HINTERFRAGEN

Sie hinterfragen nicht die Befähigung von gläubigen Katholiken, ein Bundestagsmandat zu bekleiden, obwohl der Katholizismus, die unbefleckte Empfängnis, die Jungfrauengeburt und die Auferstehung Jesu als Lehre verbreitet. Sie äußern nicht, dass Landtagsabgeordnete ihr Amt zurückgeben müssen, weil er an archaischen Glaubensriten festhält, nach denen Knaben ein Stück des Körpers abgeschnitten werden muss. Und sie hinterfragen nicht die Fähigkeit von Menschen, Abgeordnete zu werden, die immer noch an die Kriegslügen glauben, mit denen viele Kriege legitimiert wurden.

Schließlich vergessen die Streiter für „Vernunft“ und „Rationalität“, dass sie selbst zu einer Glaubensrichtung gehören, die vielleicht die gefährlichste von allen ist. Nämlich sie gehören zur Gruppe derjenigen, die glauben anderen überlegen zu sein, weil sie selbst wissen, was richtig und was falsch ist. Sie glauben an ihre eigene Überlegenheit, die sie befähigt, sich über andere zu erheben.

DIE GLAUBENSFALLE

Diese selbsternannten Protagonisten der Vernunft sind selbst einem Glauben erlegen und haben ihr kritisches Denken in dem Moment abgelegt, in dem sie selbst zu Verkündern des wahren Glaubens wurden. Sie haben übersehen, dass jeder Mensch an unbewiesene Dinge glaubt und somit kein Mensch geeignet wäre, irgendein Amt bzw. Mandat auszuführen. Am wenigsten sie selbst.

Ich benutze keine homöopathischen Mittel. Ich bewundere aber immer wieder, wenn man mir erzählt, dass ein solches Mittel in diesem oder jenem Fall geholfen hätte. Ich selbst war auf keiner Waldorfschule. Aber ich freue mich, dass es Absolventen dieser Schule gibt, die eine alternative Sichtweise in die Gesellschaft bringen, die uns zwingt uns zu hinterfragen. Ich selbst bin kein Anthroposoph. Aber ich stelle fest, dass jene, die Anthroposophen bekämpfen, wesentlich weniger Gedanken an Frieden, Solidarität, Menschlichkeit verschwenden. Ich beteilige mich nicht an Diskussionen über die klassischen "Verschwörungstheorien", weil ich diese technische Diskussion als nicht entscheidend ansehe und für mich die moralisch ethischen Diskussionen viel wichtiger erscheinen. Aber ich begrüße es, wenn Menschen nicht aufhören zu hinterfragen. (6)

DIE TECHNOKRATEN-GESELLSCHAFT

Die logische Konsequenz des „Glaubens an die Vernunft“ ist die Forderung, dass Technokraten die Gesellschaft führen müssen. Und dass dies ein Irrglaube ist, bedarf kaum der Erläuterung (2). Es sei denn … man glaubt z.B. daran, dass Atomkraft die Probleme der Menschheit lösen wird.

DIE VIELFALT DER GESELLSCHAFT

Eine Gesellschaft entwickelt sich nur dann überhaupt, nachhaltig, friedlich und von allen Menschen als gerecht empfunden, wenn jeder Glauben, jede Meinung zunächst respektiert wird, und die Möglichkeit hat, sich angemessen am Leben und an der Meinungsbildung in der Gesellschaft zu beteiligen. Wer das bestreitet, lehnt den Grundkonsens einer freien und demokratischen Gesellschaft ab. Das Verfolgen von angeblichen „Irrmeinungen“ ist besonders fatal, wenn die Geschichte plötzlich ergibt, dass die angebliche Verschwörungstheorie doch die Wahrheit war, und die als Wahrheit proklamierte „Tatsache“ in Wirklichkeit die Verschwörungstheorie war. Aber seltsamerweise habe ich noch nie gehört, dass jemand zum "Verschwörungstheoretiker" gestempelt wurde, obwohl er an ein längst widerlegtes Narrativ glaubt.

FUNDAMENTALISMUS

Es ist nichts anderes als Fundamentalismus, wenn man Menschen diskriminiert, weil sie in einem Detail ihrer Lebensauffassung von der „reinen Lehre der Vernunft“ abweichen. D.h. nicht, dass ich mich nicht kritisch mit genau dieser Differenz auseinander setzen kann, vielleicht sogar muss. Es heißt aber sehr wohl, dass das Ablehnen der Gesamtheit des Menschen wegen dieses einen Details eine Diskriminierung darstellt, die wir im 21. Jahrhundert eigentlich abgelegt haben sollten.

Das Bekämpfen der Vertretung von scheinbar „unvernünftigen“ Meinungen außerhalb des Themas selbst, negiert die Lebensgeschichten von Menschen, die zu den vernünftigsten und klügsten in der Geschichte der Menschheit gehörten. Religion gehört zu den ältesten und am weitesten verbreiteten "Verschwörungstheorien", auch wenn sie von den üblichen VT-Jägern klugerweise "übersehen" werden. Einstein sagte einmal: „Wissenschaft ohne Religion ist lahm, Religion ohne Wissenschaft ist blind“. Damit wollte er nicht zum Ausdruck bringen, dass er als Jude (7) auch die jüdische Religion vertrat (3), sondern dass die Spannung zwischen Religion und Wissenschaft die gesellschaftliche Entwicklung ausmacht. Insbesondere wehrt er sich gegen jeden Absolutheitsanspruch.

„………………..Durch solche Mauern können wir nur zu einer gewissen Selbsttäuschung gelangen; aber unsere moralischen Bemühungen werden durch sie nicht gefördert. ……………………..“
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(1) http://julitschka.de/2013/03/warum-zum-teufel-fragst-du-sowas/

(2) http://jomenschenfreund.blogspot.de/2012/12/sind-die-piraten-eine-partei-der.html

(3) http://hpd.de/files/transkript_einstein-gottesbrief.pdf

(4) http://de.wikipedia.org/wiki/Rationalismus

(5) http://jomenschenfreund.blogspot.de/2012/06/verschworungstheorien.html

(6) Nicht selten wurden nur dadurch Scheinwahrheiten entlarvt. Ohne freilich wesentliche gesellschaftliche Veränderungen zu verursachen, weil die Geschichte inzwischen weiter gegangen war. (Weshalb mir auch die unmittelbar wirkende Diskussion über Ethik und Moral, losgelöst von dieser oder jener Theorie wichtiger erscheint.)

(7) Er bezeichnet sich selbst so.

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UPDATE Auf dem unter (1) genannten Blog wurde folgende Replik veröffentlicht:

@NullPlusEins

Vorbemerkung:
“Es ist sehr einfach etwas Dummes zu sagen, aber sehr schwer etwas Kluges zu tun.”
Ja, ich halte jemand der nicht in der Lage ist, den aktuellen Forschungsstand anzuerkennen nicht dafür geeignet in den Bundestag zu ziehen. Und ja, die Diskussion wird auch von mir immer wieder abgebrochen, wenn keine Basis für eine Unterhaltung mehr da ist. Zu dieser Basis gehört es meines Erachtens, dass man einerseits versucht so weit wie möglich auf argumentative Fehler zu verzichten (Ad Hominem, Appeal to Authority, Zirkelschlüsse, Schwarz-Weiss mahlen und so weiter) als auch sich so weit wie möglich auf überprüfbare Fakten/Erkenntnisse zu beziehen. Ein sehr gutes Beispiel wo dies nicht erfolgte, ist die (nicht ganz wörtliche) Aussage von Thilo Sarazin: “Ich habe keine Belege für die Zahlen, aber wenn sie falsch sind, werden sie schon widerlegt werden!” – Und auf dieser Basis braucht man nicht diskutieren.

Der größte Fehler des Textes zu Beginn:
Rationalismus ist kein Glaube sondern eine Methode. Zumindest wenn man es als wissenschaftlich kritisch-rationales Denken begreift 1). Eine der begründeten Annahmen ist, dass wir niemals die vollständige Wahrheit erfassen können (und selbst wenn wir es tun, dann wissen wir dies nicht sicher). Daraus folgt, dass man Methoden entwickelt, Erkenntnisse überindividuell nachvollziehbar zu gewinnen. D.h. das hinterfragen und überprüfen ist Teil der Methode selbst und dies ist ein grundlegender Unterschied zu einem “Glauben” der ja gerade darauf beruht NICHT zu überprüfen, sondern – tada – zu glauben!

Der Clou an der Sache ist, dass man durch dieses Vorgehen nicht immer wieder bei Null anfangen muss sondern sich im Laufe der Zeit gewissen Erkenntnisse gewinnt, auf die man aufbauen kann. Je häufiger ein Ergebnis bestätigt wurde desto höhere Ansprüche werden an einen Gegenbeweis gestellt. Trotzdem ist es jederzeit möglich entsprechende Beweise vorzulegen. Wichtig ist dabei jedoch, dass gewisse Mindeststandards eingehalten werden. (Diese Standards, sichern einerseits die Überprüfbarkeit und schützen vor Fehlern wie z.B. dem http://de.wikipedia.org/wiki/Hawthorne-Effekt oder Placebo-Effekten)

Im Laufe der Zeit haben sich durch dieses Vorgehen immer wieder Vorschungsergebnisse als unvollständig oder teilweise sogar komplett falsch herausgestellt. Was sich jedoch im Laufe der Zeit stets weiterentwickelt hat (und zwar in immer kleineren Schritten), ist die Entwicklung der Methodik selbst.

Im wesentlichen liefert das wissenschaftlich kritisch-rationale Denken Aussagen über Mechanismen und eingeschränkt über den Ist-Zustand. Es liefert jedoch zunächst keine Aussagen über einen Soll-Zustand (“Normative Aussagen”). Dafür sind zumindest weitere humanistische bzw. philosophische Überlegungen (wie z.B. Kants kategorischer Imperativ) nötig.

Zum “Selektiven Hinterfragen”:
Glaube und kritisch-rationales Denken stehen nicht notwendigerweise in einem Konflik. In den Bereichen wo es nicht möglich ist wissenschaftliche Erkenntnisse zu erlangen (“Gibt es eine Seele?”, “Was kommt nach dem Tod?”, “Was war vor dem Urknall?”,…) darf gerne jede glauben was sie will. Zu Konflikten kommt es nur da, wo entweder Glaubens-Aussagen dem aktuellen Wissensstand widersprechen oder nicht prüfbare Aussagen als Fakten dargestellt werden.
Dort wo Aufgrund des Glaubens den wissenschaftlichen Erkenntnissen widersprochen wird, sehe ich dies auch als problematisch für eine Kandidatur an. Den Glauben (ohne daraus folgende Handlungen oder Argumentationen) als Kriterium heranzuziehen ist jedoch deutlich schwieriger. (u.a. da diesem aus gutem Grund durch das AGG eine besondere Schutzwürdigkeit attestiert wird)

Privates vs. öffentliches
Leider werden diese beiden Ebenen vermischt. In dem Moment wo sich jemand um ein Mandat bewirbt, verlässt sie die private Ebene. Solange man gegen keine Gesetzte verstösst und anderen keinen Schaden zufügt, kann man im privaten tun was man will. In den Parlamenten möchte ich aber Menschen sitzen haben, die willens und in der Lage sind den Ist-Stand bestmöglich zu erfassen und darauf basierend Entscheidungen zu treffen.
Ob jemand selbst homöopathische Mittel einsetzt ist dafür irrelevant. Wenn jemand (trotz entgegen sprechender vorliegender Fakten) behauptet, dass homöopathische Mittel über ein Placebo hinaus wirken, so ist dies nicht irrelevant. Es geht dabei nicht um den Inhalt der Aussage, sondern der Methode, wie man zu Erkenntnissen kommt. Wenn ich schon nicht in der Lage bin die Mechanismen und den Ist-Zustand angemessen zu erfassen, wie soll ich dann politische Entscheidungen über den Weg zu einem Ziel-Zustand treffen können?

Argumentative Fehler
Soviel zur inhaltlichen Argumentation. Wem es darum geht, die kann hier aufhören zu lesen. Im folgenden zerlege ich nur noch den Text ein wenig, weil darin leider wie so oft in solchen Diskussionen zahlreiche argumentative Fehler enthalten sind:

- Kriegsrethorik: “Kreuzritter, Opfer, Schild des Glaubens” -> Das sind emotionale Marker, die auf emotionaler Ebene wirken (sollen), ohne inhaltlich nötig zu sein
- Vermischungen grundverschiedener Dinge: Kommt mehrfach vor. Beispielhaft im ersten Absatz: 9/11, Kreationismus, Homöopathie und Anthroposophie sind völlig unterschiedliche Dinge die man aus meiner Sicht nicht in einen Topf werfen kann. Sie haben lediglich eine Gemeinsamkeit (weswegen sie oftmals von den selben Personen abgelehnt werden): Sie haben einen Wahrheitsanspruch ohne eine Überprüfbarkeit bereit zu stellen. (Wobei auch da 9/11 nochmal ein Sonderfall ist, aber auf den möchte ich hier nicht weiter eingehen)
- Unterstellungen: “Sie hinterfragen nicht die Befähigung von gläubigen Katholiken”, “die glauben anderen überlegen zu sein”, “Sie glauben an ihre eigene Überlegenheit”
- Nebelkerzen / Stromann: “DIE TECHNOKRATEN-GESELLSCHAFT”, “Es sei denn … man glaubt z.B. daran, dass Atomkraft die Probleme der Menschheit lösen wird.” (Nur zur kurzen Erklärung: Hier werden Aussagen getroffen und quasi untergeschoben, die überhaupt nichts miteinander zu tun haben. (Spätestens bei diesem Punkt hätte ich in einer direkten Gespräch die Unterhaltung abgebrochen, da durch eine solche Argumentationsweise die eingangs angesprochene Diskussionsbasis nicht mehr vorhanden ist. Oder etwas provokanter ausgedrückt: Dieser Absatz ist nichts anderes als Polemik in Form von argumentativen Fehlern. Wenn das die besten Argumente sind, die man zu bieten hat, dann brauch ich nicht weiter zu diskutieren.)
- Falsche Kontraste / Nebelkerzen: Der komplette Absatz “DIE VIELFALT DER GESELLSCHAFT” besteht aus Behauptungen (“nur dann”, “wer das bestreitet”) und soll den Anschein erwecken, dass die wissenschaftlich rationale Methodik der Vielfalt widerspricht. Neben der Vermischung von privatem und öffentlichem (s.o.), kann ich kein Argument erkennen warum hier ein Gegensatz vorliegen sollte.
- Aufgeladene Begriffe: “diskriminieren” und “Fundamentalismus”: Im Wortsinne ist es natürlich eine Unterscheidung, also eine Diskriminierung. Im Regelfall wird darunter jedoch eine Benachteiligung z.B. aufgrund Geschlecht, sexuelle Orientierung, Herkunft, Hautfarbe, Religion, politische Anschauung, körperliche oder geistige Eigenschaften, soziale Herkunft, Sprache oder Alter verstanden. Und es ist sehr leicht zu erkennen, dass all dies nicht wirklich zutrifft. Zum Begriff Fundamentalismus: Schau einfach mal in die Wikipedia oder sonst wo die Definition des Begriffs nach. http://de.wikipedia.org/wiki/Fundamentalismus – Wenn dann ist das kritisch rationale Denken das Gegenteil von Fundamentalismus.
- Appeal to Authority: “die zu den vernünftigsten und klügsten in der Geschichte der Menschheit gehörten”
- Falsches Zitat / Falsche Quelle (in Kombination mit Appeal to Authority): Der komplette letzte Absatz. Lies bitte in der selbst verlinkten Quelle nochmal nach.
- Und der Satz “als Jude” wird auch nur von der extrem braunen Ecke verwendet.

Und zum Schluss nochmal den Anfang aufgreifen:
Ich bin es leid gewisse Diskussionen immer wieder führen zu müssen. Wenn ich das Gefühl habe jemand will lernen oder ich kann mich auf eine gemeinsame Diskussionbasis finden, dann diskutiere ich gerne. Leider lassen sich aber einige Pattern erkenne, die immer und immer und immer wiederkehren. Wie oben gezeigt auch in diesem Text:
a) zahlreiche argumentative Fehler (jeder macht mal solche Fehler, aber wenn die Argumentation fast ausschließlich aus solchen besteht, dann braucht man nicht zu diskutieren)
b) Ausweichen, Themensprünge (statt sich auf das Thema zu fokussieren, wird auf ein neues Thema gesprungen sobald man keine Argumente mehr hat)
c) Unwiderlegbare Aussagen in Kombination mit entweder einem Wahrheitsanspruch oder der Aufforderung diese zu widerlegen.

1) Wenn du nur gegen den Rationalismus argumentierst (um den es ja bei Julitschka nicht geht), dann ist der gesamte Text ein Strohmann-Argument bzw. ein Red-Hering und kann in die Tonne


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Meine Antwort auf diese Replik:

Vielen Dank für die umfangreiche Antwort auf meinen Artikel. Zunächst möchte ich Folgendes klarstellen: Es geht nicht darum zu streiten, ob Vernunft die Grundlage für politische Entscheidungen sein sollte. Sondern es geht um den alten Konflikt zwischen der theoretischen und der praktischen Vernunft. D.h. ob man Vernunft als Erkenntnis aus Wissenschaft ansieht, oder ob sich Vernunft aus Moral, Ethik und Effizienz ausrichtet.

Es wäre einfacher gewesen, auf die einzelnen Punkte einzugehen, wenn sie konkret an einem Zitat aus meinem Artikel aufgehängt worden wären. So muss ich teilweise raten was gemeint ist. Aber ich will mal anfangen.

DIE WELT MUSS MIT VERNUNFT GELENKT WERDEN

Zunächst habe ich niemals behauptet, dass die Welt irrational gelenkt werden sollte. Auch hätte ich sicher nicht mit Sarrazin argumentiert. Und ich habe auch nicht gesagt, dass Rationalismus ein Glaube ist, sondern dass er zu einem Glauben hochstilisiert wird. Dass dieser Glaube inquisitorische Züge annimmt. Und wenn man einen Bundestagsabgeordneten ablehnt, weil er sich nicht deutlich gegen homöopathische Arzneimittel ausspricht, sorry, dann empfinde ich dies genau so. Aber wie ich schon am Anfang meines Artikels gesagt hatte, geht es um mehr als "homöopathische" Arzneimittel. Es geht um die Frage, wie Politik gemacht werden soll. Rein wissenschaftlich technokratisch, von theoretischer Vernunft bestimmt, oder von praktischer Vernunft, von Moral und Ethik definiert.

Der Artikel über die "homöopathischen Arzneimittel" war lediglich der Auslöser für ein Gefühl, das sich seit längerer Zeit angestaut hat. Damit ist nicht gesagt, dass ich für die Erstattungsfähigkeit von homöopathischen Mitteln im Rahmen der gesetzlichen Krankenkassen bin, oder dafür, dass für Arzneimittel keine naturwissenschaftlichen Grundlagen für die Bewertung und Zulassung herangezogen werden sollen. Ich will überhaupt nicht in die Diskussion über homöopathische Mittel eingehen, weil es mir um etwas Grundsätzliches geht. Darum, dass ein Mensch diskriminiert wird, obwohl zu unserer Gesellschaft genau dieser Aspekt hinzu gehört. Nämlich dass Menschen, auch Gebildete, mit Vernunft begabte Menschen, Homöopathie nicht perse ablehnen. Wenn man diese Menschen diskriminiert und nicht auf einem Bundestagsmandat sehen will, dann ist das eine persönliche Meinung. Man muss diesen Menschen ja nicht wählen. Diese Überzeugung aber versuchen als Allgemeingut durchzusetzen, und mit Wissenschaft zu begründen (nicht mit Politik) sorry, das hat nichts mit Demokratie zu tun. Das ist eine versuchte Bevormundung. Bevormundung durch eine Elite, die sich anmaßt das Wissen zu haben, das andere nicht haben.

Wenn jemand dafür kämpft, dass ein Kandidat nicht für ein Bundestagsmandat aufgestellt wird, weil er homöopathische Arzneimittel nicht ablehnt, dann versucht er aus diesem Grund jemanden das passive Wahlrecht abzusprechen. Denn hier wird nicht politisch argumentiert („ich bin nicht einverstanden mit seiner politischen Einstellung, also solltet ihr ihn nicht wählen“) sondern hier wird mit angeblicher universaler Wahrheit argumentiert. Übertrieben gesagt, ist dann nicht der nächste logische Schritt den Menschen das Wählen zu verbieten, wenn sie die Ansicht vertreten, dass homöopathische Produkte nicht perse abgelehnt werden dürfen?

Demokratie ist, eine Mehrheit zu erreichen. Wenn die „Wissenden“ nicht in der Lage sind, eine Mehrheit davon zu überzeugen, dass ihre wissenschaftlichen Ergebnisse unumstößlich die Wahrheit repräsentieren, sorry, dann dürfen Sie diese Wahrheit auch nicht mit Gewalt durchsetzen.

In der Replik liest man:
„………………….In den Parlamenten möchte ich aber Menschen sitzen haben, die willens und in der Lage sind den Ist-Stand bestmöglich zu erfassen und darauf basierend Entscheidungen zu treffen. …………………..“
Zunächst ist es verwegen zu behaupten, nur weil jemand homöopathische Arzneimittel nicht ablehnt, oder sogar den Einsatz befürwortet, dass er nicht in der Lage wäre in anderen Sachverhalten nach dieser Forderung zu entscheiden.

Darüber hinaus sehe ich andere Prioritäten. Für mich ist es viel wichtiger, dass der Mensch, der mich im Bundestag repräsentiert, einen hohen moralischen und ethischen Anspruch vertritt. Dass er Lebenserfahrung hat, die es ihm erlaubt auch unausgesprochene Zusammenhänge zu erkennen. Bei mir kommen die von aufgestellten Forderungen erst hinter diesen m.E. viel wichtigeren Punkten.

Nehmen wir das Beispiel Kosovo-Krieg. Jeder weiß heute (oder sollte wissen), dass er völkerrechtswidrig war und auf einer Lüge basierte. Diese Lüge wurde aber präsentiert als Fakt. Als Wahrheit. Und jeder der etwas anderes sagte war ein Verschwörungstheoretiker oder ein Spinner. Da die Beweise „eindeutig“ und nicht zu hinterfragen waren, hätten die obigen Prinzipien folgenden gewählten Vertreter sicher dem Krieg zugestimmt, denn er war "unwiderlegbar" legitimiert. Ein Abgeordneter der meinen Anforderungen nahe kommt, hätte die „Beweise“ hinterfragt. Er hätte es vielleicht sogar gewagt, sich als Spinner zu outen und gegen den Strom zu schwimmen. Heute wissen wir, dass diese „Spinner“ damals das Richtige sagten.

Oder sprechen wir vom Tod Ohnesorgs. Diejenigen, die damals Manipulationen im Krankenhaus angeführt hatten, und die Darstellung der Todesumstände anzweifelten, wurden als linke Spinner tituliert. Rein nach Wissenschaft und Vernunft handelnde Abgeordnete glaubten natürlich den „wissenschaftlichen“ Ergebnissen. Heute wissen wir, dass die damaligen „Spinner“ Recht hatten. Ich wünschte es wären mehr Abgeordnete mit hohen moralischen und ethischen Ansprüchen aufgetreten und hätten eine eingehende Untersuchung gefordert. Statt solche, die rein nach der theoretischen Vernunft argumentierten.
„………………..Ob jemand selbst homöopathische Mittel einsetzt ist dafür irrelevant. Wenn jemand (trotz entgegen sprechender vorliegender Fakten) behauptet, dass homöopathische Mittel über ein Placebo hinaus wirken, so ist dies nicht irrelevant. Es geht dabei nicht um den Inhalt der Aussage, sondern der Methode, wie man zu Erkenntnissen kommt. Wenn ich schon nicht in der Lage bin die Mechanismen und den Ist-Zustand angemessen zu erfassen, wie soll ich dann politische Entscheidungen über den Weg zu einem Ziel-Zustand treffen können? …………..“
Hier kommen wir zur Kernfrage der Unterscheidung zwischen theoretischer und praktischer Vernunft. Ich glaube, dass es vernünftig ist, bei einem, gemessen an den riesigen Problemen der Gesellschaft weniger wichtigen Problem, die Übereinstimmung in der Gesellschaft höher einzustufen als die reine wahre wissenschaftliche Lehre. D.h. Vernunft ist in diesem Falle nicht das Durchsetzen der wissenschaftlichen These, dass homöopathische Arzneimittel unwirksam sind. Sondern Vernunft ist in diesem Falle, wenn man zwar für die eigene wissenschaftliche These wirbt, aber zulässt, dass sie, auch wenn man selbst glaubt, sie wäre unfehlbar, sie trotzdem nicht als einzig gültige Wahrheit durchsetzen will. Und wenn man auch zulässt, dass diese von der theoretischen Vernunft abweichende Haltung, die in der Gesellschaft weit verbreitet ist, auch im Parlament vertreten ist.

Und jetzt mal ehrlich: Was hat das Wissen über wissenschaftliche Erkenntnisse und seine Bewertung im Fall von homöopathischen Produkten mit Fragestellungen zu tun, die vollkommen anders gelagert sind? Warum gehört es zum politischen Allgemeinwissen, die Diskussion über homöopathische Arzneimittel präsent zu haben und fachlich kompetent bewerten zu können? Auch hier liegen wir auseinander. Was Wissen anbelangt, wäre für mich viel wichtiger, wenn ein Kandidat die Kriegslügen präsent hätte, die in den letzten Jahrzehnten zur Legitimation von Kriegen geführt haben. Wenn er die Problematik der ungerechten Vermögensverteilung begreifen würde, und wenn er wüsste, dass die derzeitige Geldpolitik und das Bankenwesen keineswegs im Grundgesetz verankert sind. Wenn der Kandidat oder die Kandidatin nicht dem Irrtum erliegen würde, dass Sicherheit wichtiger als Freiheit ist. Und dass wissenschaftliche Erkenntnisse, die nicht von der Gesellschaft akzeptiert werden, erst noch der Gesellschaft erklärt werden müssen, um die Akzeptanz zu erhalten.

Was die „politische Entscheidung über den Weg zu einem Ziel-Zustand“ angeht, wird dieser nach meiner Überzeugung mit Sicherheit nicht durch wissenschaftlich erhaltene Erkenntnis definiert werden. Selbst wenn man den Begriff der Wissenschaft über die Naturwissenschaft hinaus ausweitet. [Lassen wir einmal beiseite, dass es keine unverrückbare wissenschaftliche Wahrheit gibt.] Vielmehr glaube ich, dass  „politische Entscheidungen über den Weg zu einem Ziel-Zustand“ gerade nicht von Technokraten oder von Wissenschaftlern gefällt werden dürfen. So wie die Entscheidung über Krieg und Frieden nicht von einem General entschieden werden darf.

Die „politische Entscheidungen über den Weg zu einem Ziel-Zustand“ müssen in einem gesellschaftlichen Konsensprozess erarbeitet werden. Nicht durch Wissenschaftler vorgegeben werden. Bei Politik geht es um Menschen. Es geht darum, die Menschen mitzunehmen. Sie zu überzeugen. Also genau um das Gegenteil, was in den letzten Jahren stattgefunden hat. Es geht NICHT darum, eine wissenschaftliche Wahrheit durchzusetzen.

Demokratie ist deshalb die beste aller Staatsformen, da sie Veränderungen in allen Bereichen ohne das Abschlagen von Köpfen ermöglicht. Weil sie den Menschen das Gefühl gibt, selbst mit zu bestimmen. Weil Konflikte über Konsens einerseits und rechtsstaatliche Regeln andererseits fair gelöst werden. Durch das Beharren auf einer reinen Vernunft-Politik verlässt man schnell den Weg und nähert sich Systemen an, die diese Vorteile eben nicht haben.
„……………………….Im wesentlichen liefert das wissenschaftlich kritisch-rationale Denken Aussagen über Mechanismen und eingeschränkt über den Ist-Zustand. Es liefert jedoch zunächst keine Aussagen über einen Soll-Zustand (“Normative Aussagen”). Dafür sind zumindest weitere humanistische bzw. philosophische Überlegungen (wie z.B. Kants kategorischer Imperativ) nötig. ……………………..“
Was ist der IST-Zustand? Der IST-Zustand ist immer eine These. Selbst wenn tausend wissenschaftliche Arbeiten diese These untermauern. Ein Politiker muss diese These bewerten und dann den IST-Zustand definieren. 

Weder die theoretische Vernunft, wie vorher beschrieben, noch Kants kategorischer Imperativ spielen außerdem eine wirklich wichtige Rolle in der Politik. Ansonsten müssten eigentlich viel mehr Politiker der Marx‘schen Logik folgen, nach der sie sich für einen Kampf gegen den Kapitalismus einsetzen müssten. Das nur am Rande. Schon zu meiner Zeit in den 1970er Jahren war die Kritik von Habermas so weit verbreitet, dass eigentlich Einigkeit darüber bestand, dass Kants kategorischer Imperativ für die Politik nur eine untergeordnete Rolle spielte. Möglicherweise hat sich das inzwischen geändert. Habermas hatte damals klar gemacht, dass es bei der Anerkennung einer universalen Norm, sei es einer ethischen oder einer politischen Norm, darauf ankommt, dass sie gesellschaftlich akzeptiert wird. Nur dann kann sie als universal gelten. Während Kant das Individuum überlässt die Norm zu setzen, die es für richtig hält, erklärt Habermas, dass man diese Norm VORSCHLAGEN soll um einen gesellschaftlichen Konsens darüber zu erhalten. Also ziemlich genau unser Thema hier. 
„……………………….Glaube und kritisch-rationales Denken stehen nicht notwendigerweise in einem Konflik. In den Bereichen wo es nicht möglich ist wissenschaftliche Erkenntnisse zu erlangen (“Gibt es eine Seele?”, “Was kommt nach dem Tod?”, “Was war vor dem Urknall?”,…) darf gerne jede glauben was sie will. Zu Konflikten kommt es nur da, wo entweder Glaubens-Aussagen dem aktuellen Wissensstand widersprechen oder nicht prüfbare Aussagen als Fakten dargestellt werden. ……………………“
Gesellschaftliche Konflikte durch Glaubensfragen kommen viel häufiger vor als hier dargestellt. Und natürlich spielen auch die angeblich rein metaphysischen Fragen eine Rolle für rein sachliche und praktische Entscheidungen. Bleiben wir bei den obigen Beispielen. Genau die haben Einfluss auf z.B.: Es gibt „unwertes“ Leben {oder nicht}, Wie behandelt man Tiere? Wo darf wer beerdigt werden? Darf man die Urknalltheorie wissenschaftlich erforschen?

Und ich glaube, dass die Frage nach einer praktizierten Religion mehr Aufschluss geben könnte als die Frage danach, ob man für oder gegen die Anwendung von homöopathischen Arzneimitteln ist. Erst kürzlich hatten wir einen solchen Konflikt, als vergewaltigten Frauen eine Beratung durch Ärzte an katholischen Krankenhäusern verweigert wurde. Weil bei der Beratung die Pille danach hätte erwähnt werden müssen, was die Kirche ablehnt. Oder wir sehen die Diskussion über Beschneidungen. Rein nach Vernunft, Grundgesetz und Rechtsstaat gesehen, ist die Beschneidung ohne medizinische Indikation eine Körperverletzung. Wäre es nicht erhellender gewesen, den Kandidaten danach zu fragen, wie er zu dieser Problematik steht?
„………………- Kriegsrethorik: “Kreuzritter, Opfer, Schild des Glaubens” -> Das sind emotionale Marker, die auf emotionaler Ebene wirken (sollen), ohne inhaltlich nötig zu sein ………………….“
Sorry, auch das sehe ich anders. Im vorhergehenden Abschnitt hatten wir schon gesehen, wie gravierend Konflikte sein können, und dass es wesentlich wichtigere Fragen gibt, als die nach homöopathischen Arzneimitteln. Und wenn demnächst im Bundestag wieder Kriegseinsätze abgenickt werden, dann kann das sogar wortwörtlich genommen werden.
„……………….- Vermischungen grundverschiedener Dinge: Kommt mehrfach vor. Beispielhaft im ersten Absatz: 9/11, Kreationismus, Homöopathie und Anthroposophie sind völlig unterschiedliche Dinge die man aus meiner Sicht nicht in einen Topf werfen kann. Sie haben lediglich eine Gemeinsamkeit (weswegen sie oftmals von denselben Personen abgelehnt werden): Sie haben einen Wahrheitsanspruch ohne eine Überprüfbarkeit bereit zu stellen. (Wobei auch da 9/11 nochmal ein Sonderfall ist, aber auf den möchte ich hier nicht weiter eingehen) ……………………….“
In diesem Satz sind mehrere Fehler enthalten. 1. Die genannten Dinge sind nicht so verschieden. Nämlich die Gemeinsamkeit in allen Fällen ist das Ablehnen einer These, manchmal nur einer Frage, als absolut unakzeptabel und in der Folge die Kennzeichnung eines Menschen als unfähgi zur Ausübung eines politischen Amtes. 2. Die Gemeinsamkeit ist nicht wie angenommen, dass alle gemeinsam einen Wahrheitsanspruch vertreten. Im Fall von 9/11 werden ja schon solche Menschen abgelehnt, die nur verlangen, dass es unabhängige Untersuchungen geben soll. Und Anthroposophie vorzuwerfen sie hätte einen Unfehlbarkeitsanspruch ist ebenso falsch. Selbst Gegner Steiners z.B. behaupten lediglich, dass seine Anhänger Steiner als „nahezu“ unfehlbar ansahen. Ich kenne aber keinen Anthroposophen, der behauptet, die einzige Wahrheit zu kennen. Diesen Anspruch erhebt vielmehr die katholische Kirche, die aber erstaunlicherweise nicht in der Aufzählung und in einer Kritik vorkommt, obwohl sie massiven Einfluss in die Politik nimmt.

Im Moment habe ich keine Zeit mehr um weiter auf die interessante Antwort weiter einzugehen. Vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt. Ich würde mich aber freuen, wenn es doch irgendwie eine gemeinsame Einsicht geben könnte:

Die wichtigsten Eigenschaften eines Abgeordneten ist nicht die Fähigkeit, Erkenntnisse aus wissenschaftlichen Verfahren zu ziehen, das sollen Beamte tun, die ihn beraten, die werden genau hierfür bezahlt. Sondern die wichtigste Eigenschaft eines Abgeordneten ist die Fähigkeit und Bereitschaft jedwede Erkenntnisse mit einem hohen moralischen und ethischen Anspruch zu beurteilen und letztendlich maßgeblich darauf seine Entscheidungen zu fällen.










4 Kommentare:

  1. Diese Inquisition der "Vernunft" steht in logischer Folge zu jenen, die einst die wissenschaftliche Wahrheit, dass die Erde eine Scheibe wäre, vertraten.

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  2. http://twitpic.com/cc735f
    It's a trap ‏@Geisterfalle

    Der dümmste Blogpost, den ich seit lange lesen durfte ist hingegen jener: http://jomenschenfreund.blogspot.de/2013/03/wenn-aufgeklarte-zu-kreuzrittern-werden.html …
    Retweetet von Jochen Schäfer

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  3. Wäre wirklich interessant, was die Befürworter der Reinen Lehre über die Beschneidung zu sagen haben. Besonders nachdem die Machenschaften im Umfeld der Gesetzgebung ruchbar werden:
    http://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2013-03/beschneidungsgesetz-kinderaerzteverband-aap

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  4. Individuelles Schamanentum ist IMMER genetisch bedingt und kann NIE erlernt werden – im Gegensatz zum sozialen Judentum, das zwar auch genetisch bedingt ist, aber immer AUCH NOCH sozial (d.h. in einer Synagoge) erlernt werden muss…


    Dank meiner apotropäischen Performance in der Kathedrale von Carcassonne am 20.12.2012 hat der Weltuntergang am 21. Dezember 2012 nicht stattgefunden:

    http://www.youtube.com/watch?v=T6UGAeSy-N0

    http://www.youtube.com/watch?v=XlbCP92XMEM

    Wäre ich also nicht tags zuvor in Carcassonne gewesen und hätte die Ausserirdischen -- die schon auf der Höhe des Mondes waren und eben in Bugarach landen wollten --- vertrieben dank meiner Performance im Kostüm des Mondgottes Men, so wäre jetzt die Welt nicht mehr da...

    Mit dieser Performance habe ich mehr als 3000 Jahre dieser messianisch-beschnitten-traumatisierten jüdisch-christlich-muslimisch-protestantisch-kapitalistisch-kommunistisch-Nazi-Hollywoodialen “Kultur” terminiert --- jetzt hat also die ultimative TRANSFORMATION begonnen….

    Der Mondgott Men (bzw. der nachchristliche 7. Elohim auf dem Mond…) ist der Vorsitzende aller Mondenlehrer der Weisheit auf dem Mond – und er ist das Gedächtnis der Welt, d.h. alles was hier auf Erden gedacht wird, wird in ihm gespeichert als „memoria mundi“.

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