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Mittwoch, 18. Februar 2015

Tag 6 nach Minsk2 in Ukraine

Dies ist der fünfte Artikel einer Serie, mit der ich ein kleines Gegengewicht, zu der in deutschen Medien weit verbreiteten falschen Berichterstattung, beitragen will. Immer mehr Menschen in Deutschland vertrauen diesen Mainstream-Medien nicht mehr. Und das mit Recht. Prüfen Sie meine zurückliegenden Artikel, ob die darin gemachten Angaben sich bewahrheitet haben. Dann vergleichen Sie es mit den "offiziellen" Nachrichten. Hier nun der Bericht über den 6. Tag nach Minsk.


Ein sachlicher und guter Bericht, über den Zustand des Waffenstillstandes, findet man heute bei Telepolis. Diese Analyse unterscheidet sich wohltuend von denen der Mainstream-Medien, die einseitig, alles vermeiden zu berichten, was die Verbündeten der Bundesregierung in Kiew belasten könnte. Dabei hat Präsident Poroshenko zahllose Menschenrechtsverletzungen zu verantworten. Dazu gehört das monatelange Bombardieren, auch mit Streu- und Phosporbomben, von zivilen Zielen, sowie das mit Artillerie-Beschießen derselben. Einheiten von Novorossija behaupten, in verlassenen Artilleriestellungen beweise gefunden zu haben, dass gezielt Märkte, Schulen und andere zivile Einrichtungen beschossen wurde. Dazu gehören auch Entführung und Ermordung von Journalisten durch Geheimdienste, und zum Ende jetzt das bewusste Opfern eigener Soldaten. Wenn ein Amateur wie ich schon voraussehen konnte, was in Debalzewe / Debelzewo passieren würde, hätte das jeder Journalist erst recht berichten müssen. Mit der Behauptung von Poroshenko, seine Soldaten wären keineswegs eingeschlossen, opferte er sie bewusst, indem er ihnen verbot, den Kessel unbewaffnet zu verlassen. Mehr als 17 Mal wurde, von den Kräften von "Novorossia", den Soldaten angeboten, den Kessel über einen "grünen Korridor", unbewaffnet zu verlassen. Aber da Poroshenko behauptete, es gäbe keinen Kessel, fuhren sie in den sicheren Tod.

Die Tagesschau, stellvertretend genannt für die deutschen Mainstream-Medien, verkünden die Behauptungen des ukrainischen Präsidenten, ohne zu hinterfragen. Heute behaupteten sie die ukrainischen Kräfte hätten sich geordnet und organisiert, und mit ihren Waffen, zurück gezogen. Dem steht die Aussage des Volkswehr-Sprechers gegenüber, dass "aus dem Debalzewo-Kessel niemand ausgebrochen ist". Was aber keine Erwähnung in den Nachrichten fand.

Was auch keine Erwähnung fand, sind die Behauptungen der Rebellen von Novorossija, dass die ukrainischen Kämpfer aus Frustration über ihre Lage, begonnen hätten, Zivilisten zu beschießen, und auch gezielt zu liquidieren . Die Armee hatte bereits am 09. Mai 2014 auf unbewaffnete Zivilisten geschossen, weshalb die Behauptungen durchaus ernst zu nehmen sind.  Und es gibt auch Videoberichte, dass Kräfte der Kiewer "Anti-Terror"Operation selbst zugaben, gezielt Zivilisten getötet zu haben. Müsste es nicht Aufgabe von kritischen Medien sein, diesen Behauptungen nachzugehen?

In dem bereits erwähnten Tagesschau-Bericht, droht der Sprecher der Bundesregierung weitere Sanktionen an, "sollte die Eskalation anhalten". Und er macht den Eindruck, als ob der Vorstoß der Kräfte von Novorossija illegal gewesen wäre. (Ohne es aber klar zu sagen) Stattdessen hatte der Außenminister Russlands klar deutlich gemacht, dass die von den Truppen der Aufständischen eingenommene Stadt, schon im Abkommen von Minsk2 als Gebiet ausgewiesen war, das zur aufsässigen Region gehört. Deshalb hatte der russische Aussenminister eindringlich gefordert, dass die ukrainischen Truppen das Angebot eines freien Abzuges ohne Waffen annehmen sollten, um Blutvergießen zu verhindern.

HÄLT DER WAFFENSTILLSTAND?


Bisher gibt es, entgegen meinen Befürchtungen vom ersten Tag, ermutigende Zeichen, dass die Vereinbarung von Minsk2 vielleicht doch zu einem "Einfrieren" des Konfliktes führen konnte. Zum Einen erklärte der französische Präsident, die Kämpfe um den Kessel von Debalzewo wären eine Ausnahme, grundsätzlich würde der Waffenstillstand eingehalten. Zum Zweiten sagte heute Merkel, sie wünsche, dass Russland wieder Partner der EU werden sollte. Und Außenminister Steinmeier äußerte sich ähnlich wie Hollande. Während Putin und Lavrov die Kämpfe um Debalzwo ebenfalls als Ausnahme von der Regel ansehen, weil Poroshenko die Situation falsch eingeschätzt hätte.

Hinzu kommt der kluge Schachzug Russlands, die Minsker Vereinbarung auch noch in einer Resolution des Sicherheitsrates festzuschreiben. Dadurch erhält Minsk2 ein ganz anderes Gewicht. Um eine solche Vereinbarung für gescheitert zu erklären, dazu benötigt es jetzt mehr, als die Klagen von Poroshenko, und die Beschuldigungen des US-Außenministers.

Deshalb hoffe ich, dass die nächsten 2-3 Tage, den im Kessel von Debalzewo verbliebenen Soldaten, endlich die Freiheit und Sicherheit ermöglichen, und dass der Vertrag von Minsk doch noch umgesetzt wird.

 

JAUCH WIEDERHOLT PROPAGANDALÜGE


Nun noch ein Hinweis darauf, wie bereits nachgewiesene Propagandalügen, immer wieder in den Massenmedien auftauchen. Und das, obwohl die fehlerhafte Übersetzung, bereits oft in den sozialen Medien verbreitet wurde.

Jauch behauptet, dass ein Führer der Aufständischen (Sartschenko) die mit den Faschisten kooperierenden Regierenden in Kiew, als "armselige Vertreter der Juden" bezeichnet hätte, was deutlicher Ausdruck von Antisemitismus wäre. Die korrekte Übersetzung lautet aber:  "Erbärmliche Vertreter des sehr großen und großartigen Volkes". Ironischerweise wird also den Kämpfern gegen Neo-Nazi-Gruppen in der Ukraine vorgeworfen, sie wären Antisemiten. Sogar die linientreuen Massenmedien Deutschlands, kamen nicht umhin, die bis dahin als "Traditionsgruppen" bezeichneten Einheiten, als "rechtsextrem" einzustufen. Sie benutzen sogar den Begriff "Neonazi".

Noch seltsamer wird die Aussage durch die Tatsache, dass der Botschafter Kiews, von Jauch gefragt, offen zugibt, dass Rechtsextreme auf der Seite der Armee kämpfen.

Jauch hätte lieber Sportmoderator oder Quizzmaster bleiben sollen. Denn solche Entgleisungen, die entweder von Ahnungslosigkeit, oder von perfider Propaganda zeugen, findet man in fast jeder politischen Sendung, die er moderiert.

 

DER WIRTSCHAFTSKRIEG


Jeder Völkerrechtler wird bestätigen, dass einseitige Wirtschaftssanktionen, die ohne UNO-Mandat gegen ein Land verhängt werden, kriegerische Akte sind. Insofern befinden sich USA und die EU bereits im Krieg mit Russland.

Darüber hinaus ist die anhaltende Aggression und Aufrüstung der NATO, sowie das Verhalten seiner Haupt-Protagonisten in den USA, ein Zeichen, dass der 3. Weltkrieg bereits begonnen hat. Die ehemalige Vizepräsidentin des deutschen Bundestages, Antje Vollmer, und der Literaturnobelpreisträger Günter Grass, sind nur 2 von Vielen, die das auch bereits warnend ausgesprochen haben. 

Während die NATO-Länder ihre Sanktionsschraube immer stärker angezogen haben, hatte Russland bisher eine einzige Sanktionsantwort gegeben. Selbst im Fall vorenthaltenen Lieferung von Mistral Hubschrauber-Trägern durch Frankreich, blieb der Kreml bisher sehr zurückhaltend, abwartend.

Jetzt könnte sich die Situation langsam ändern. Russland prüft derzeit z.B. eine Klage gegen die Firma Rheinmetall. Weitere Klagen könnten folgen.  Dann entsteht der deutschen Wirtschaft nicht nur der Verdienstausfall, der Verlust von Milliarden Investitionen in Marketingbemühungen, sondern auch die Zahlung von millionenschweren Schadenersatzleistungen.

Und was haben die Wirtschaftssanktionen Europas letztendlich bewirkt? Statt die russische Wirtschaft zu schwächen, und die Bevölkerung gegen die Regierung aufzubringen, ist das Gegenteil entstanden. Die Bevölkerung schart sich in nationaler Empörung um die Regierung, und ist auch bereit, die von Putin lange geplanten Nachteile einer Investition in Eigenproduktion, zu unterstützen. Und Nutznießer der europäischen Sanktionen sind andere BRICS-Staaten, und viele kleinere Länder, die nun in die sich eröffnenden Marktchancen stoßen.

Nach 2-3 Jahren wird Russland gestärkt aus den Sanktionen hervorgehen. Denn in dieser Zeit wird das Land einerseits eine erhöhte Eigenproduktion haben, andererseits hervorragende Beziehungen zu anderen aufstrebenden Märkten Asiens und Südamerikas.

Letztendlich haben die Sanktionen nur bewiesen, wie heuchlerisch auch die Bundesregierung ist. Da werden Waffenlieferungen an die schlimmsten Menschenrechtsverletzer und infamsten, mittelalterlichen Diktaturen, verteidigt, und mit "Arbeitsplätzen" argumentiert. Aber im Fall Russlands, gelten diese Begründungen nicht.

 

KURIOSES


Noch eine Meldung von der Front der Verschwörungstheorie: Es kursieren Gerüchte im Internet, dass Putin bald zur "Nuklearen Informationsbombe" greifen würde. Angeblich hätte er Satellitenfotos, die bewiesen, dass die Theorie der offiziellen US-Stellen, über den Anschlag vom 11. September, falsch wären. 

Und dann noch Hinweis auf ein, vermutlich als Werbevideo, für die Anwerbung von Freiwilligen für Novorossija, gedachtes, Interview, mit einem Freiwilligen aus Texas. Er wird interviewt von einem Freiwilligen aus Kolumbien.

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