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Montag, 16. Februar 2015

Ukraine, Waffenstillstand, Nazi-Coup?

Wie sieht die Situation in der Ukraine nur 4 Tage nach den Vereinbarungen von Minsk2 aus? Was trat ein, was überraschte? Wie sind die Aussichten für Frieden oder wenigstens eine nicht bombardierte Zivilbevölkerung, in den aufsässigen Gebieten, die auf ihrem Selbstbestimmungsrecht bestehen?


Am Tag des Waffenstillstands hatte ich berichtet, dass der Waffenstillstand kaum funktionieren kann. Als einen der Hauptgründe nannte ich für die damalige Vermutung: Die Weigerung des Ukrainischen Präsidenten Poroshenko, den Kessel von Debalzewo anzuerkennen, und seinen Soldaten zu erlauben, zu kapitulieren.

Aber schon am nächsten Tag wurde klar, dass es mehr Gründe für die geäußerte Annahme gab. Denn Poroshenko erklärte öffentlich, einige Bedingungen des Waffenstillstandes nicht einhalten zu wollen. Und mindestens ein Anführer der extremistisch-nationalistischen "Freiwilligen-Bataillone" (deutsche Medien) bzw. Nazi-Bataillone (russische Bezeichnung), erklärte offiziell, dass seine Einheiten sich nicht an die Vereinbarungen von Minsk2 gebunden fühlten.

DIE SITUATION HEUTE


Die Vorhersage war also durchaus nicht hoffnungsvoll. Aber während der ersten Tage nach dem Waffenstillstand gab es zumindest einen Hoffnungsschimmer. Die Menschen, in den durch Kiew belagerten Städte, konnten wieder auf die Straße gehen, während sie vorher durch 24-stündige Beschießung mit Artillerie, und Bombardierung, auch durch Streubomben und Phosphorbomben, in Kellern leben mussten.

Aber schon am 4. Tag des so genannten Waffenstillstandes zeigt sich, dass die von mir genannten Gründe bisher tatsächlich einen nachhaltigen Waffenstillstand verhindern.

Wie erwartet, versuchten die ukrainischen Truppen, aus dem Kessel von Debaltsevo /Debaltsewo auszubrechen. Was zu schweren Kämpfen führte, ohne dass es wirklich gelang, den Kessel zu verlassen, oder Nachschub zu liefern. Unnötige Opfer auf beiden Seiten, besonders aber auf Seite der ukrainischen Truppen. Dabei blieben ihre Opfer, der Witterung ausgesetzt, einfach liegen.

Als Reaktion auf die Erfolglosigkeit, weigern sich die ukrainischen Einheiten, ihre schwere Waffen, wie im Waffenstillstandsabkommen vorgesehen, aus der Frontlinie zurück zu ziehen. Die deutschen Medien meldeten: "Beide Konfliktparteien weigern sich die schweren Waffen zurück zu ziehen."

Die Kräfte von "Novorossia" boten den Soldaten an, über einen "grünen Korridor", den Kessel, allerdings ohne Technik und ohne Waffen, zu verlassen. Was aber "die ukrainische Armee" bzw. deren Führung, ablehnte. Die Information, dass die Offiziere der ukrainischen Armee und ein Anführer der "Freiwilligen-Bataillone" sich schon aus dem Kessel abgesetzt hätten, könnte natürlich eine Propagandalüge sein.

 

PUTSCH-DROHUNG


In dieser aussichtslosen Situation, in die Poroshenko ca. 6000 bis 8000 seiner Soldaten, und evt. ausländische Kämpfer gebracht hat, führte schließlich zu einer Drohung der Neo-Nazi-Kräfte gegen Poroshenko.  Was angeblich dazu führte, dass Poroshenko, einer der reichsten Männer des Landes, seine gesamte Familie aus dem Land gebracht hat.
"Nach Berichten mehrerer ukrainischer und russischer Zeitungen, hat die gesamte Familie des ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko die Ukraine verlassen. Hintergrund soll ein Ultimatum des Rechten Sektors an Poroschenko sein, dass ihn das “gleiche Schicksal ereilen wird wie Gaddafi”, wenn sich nicht bis zum 23. Februar die Lage im Kessel von Debaltsevo für die ukrainischen Kämpfer verbessert hat. Derzeit befinden sich über 6.000 ukrainische Soldaten und Freiwilligenverbände in dem Kessel."

USA LIEFERTEN WAFFEN SEIT BEGINN DER KRISE


Immer wieder drohte der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, dem als Feind bezeichnete Russland, sein Land werde mit Waffenlieferungen an die Ukraine starten, sollte der Waffenstillstand nicht erfolgreich sein. Tatsächlich aber, erklärte Stephen Lendmann vom Centre for Research on Globalization, dass Obama von Anfang an, die durch einen Putsch an die Macht in Kiew gelangte Verwaltung, mit Waffen und Munition versorgt hatte. Und zwar nicht mit so genannten "Defensivwaffen", sondern mit offensiven Kriegswaffen und Munition. NATO- und ukrainische Flugzeuge hätten regelmäßig Waffen und Munition angeliefert.

Diese Aussage deckt sich mit den Behauptungen der Aufständischen, die schon länger erklärten, dass, auf für den öffentlichen Verkehr gesperrten Flughäfen des Landes, Waffen und Munition, angeliefert würde. Bestätigt wird diese Aussage auch durch, von "Selbstverteidigungskräften" gefundene, NATO-Munition, die vor der Krise mit Sicherheit nicht in der Ukraine verfügbar war.

 

DIE ÜBERRASCHUNG


Als Russland die Minsker Vereinbarungen, wortgleich, als UN-Sicherheitsrats-Beschluss einbrachte, wurde Putin beschuldigt, die Vereinbarungen zu hintergehen. Was niemandem logisch erschien. Warum sollte es nicht nützlich sein, wenn diese Vereinbarung als UN-Resolution die Vertragsparteien, noch stärker auf die Verpflichtungen festlegt. Und so schloss sich nach 24 Stunden auch Außenminister Steinmeier und andere Beteiligte der Resolution an. Und so wird es interessant sein, zu beobachten, wie sich die USA verhalten. Würden Sie durch die Resolution doch auch gebunden werden.

 

DER WAFFENSTILLSTAND ZERFÄLLT


Und so beginnen die ukrainischen Einheiten, an mehreren Fronten, wieder Angriffe auf strategische Positionen von "Novorossia". Wie z.B. auf den in Trümmern liegenden Flughafen von Donetsk/Donetz, der aber einen großen Symbolwert hat. Der Angriff wurde von den "Selbstverteidigungskräften" zurück geschlagen.

 

USA SCHICKT 600 FALLSCHIRMJÄGER


Die Tatsache, dass die USA so genannte "Berater" in die Ukraine schickt, wurde noch einmal bestätigt. Inzwischen hat die Ukraine die Einberufung von Männern bis 68 Jahre angekündigt. Es entwickelt sich das gleiche Bild, das wir bereits dutzende von Male in allen Teilen der Welt beobachtet haben. Situationen, die alle mit der Stationierung von "Ausbildern" begannen.

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