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Donnerstag, 17. März 2016

Das Programm der AfD Seiten 1-16

UPDATE: Die correctiv.org Veröffentlichung eines Entwurfs scheint drastisch von dem jetzt veröffentlichten Programmentwurf der AfD abzuweichen. Ein Abgleich der beiden Texte erfolgt über Ostern. ....... 

Das Programm der AfD aus linker radikal-demokratischer Sicht

In den Massenmedien herrscht ein Bild der AfD vor, in dem selektiv über Teile des Programms, oft in verdrehender und falscher Weise berichtet wird. Außerdem wird in breiter Front das Prinzip von argumentum ad hominem genutzt, also ein Prinzip, das die Vergangenheit und die politischen Äußerungen von einzelnen Politikern, Mitgliedern oder Sympathisanten der AfD, selektiv zum Anlass nimmt, pauschal das Programm und die Partei als undemokratisch, rechtsextrem oder sogar "neonazi" zu bezeichnen, und jede Diskussion darüber abzulehnen. Nicht nur libertäre, sondern auch linke radikal-demokratische Einstellungen, verbieten ein solches Vorgehen. Leider haben sich viele Linke in das "teile und herrsche" Konzept der Elite einspannen lassen, und ohne pragmatische und nüchterne Beurteilung des politischen Gegners, den Kampf der Elite gegen den Protest in der Bevölkerung unterstützt. Statt gegen die Ursachen des Aufstiegs der AfD zu kämpfen, nämlich die falsche Regierungspolitik. Deshalb will ich mich nachstehend mit dem Programm der AfD auseinander setzen. Hier zunächst mit den Punkten A) Präambel und B) Kernanliegen.

Was bedeutet "linke radikal-demokratische" Sicht? Sie vertritt ein Gesellschaftsmodell, in der soziale Gerechtigkeit und Fairness, Voraussetzung für die Nutzung von "Freiheit" sind. In der Freiheit bedeutet, dass alles, was verhindert, dass der Mensch seine Freiheit nutzen kann, vom Staat beseitigt werden sollte. Hierzu gehört zuallererst eine Medienpolitik, die pluralistische, und von den Nutzern selbst regulierte Informationsvermittlung sicher stellt. Denn ohne diese Art von Medien ist Demokratie unmöglich. Dazu gehört aber auch eine finanzielle Mindestausstattung jedes Bürgers, die ein Mindestmaß an wirtschaftlicher Unabhängigkeit gewährt. Dazu gehört eine Geldpolitik, die verhindert, dass durch finanzielle Macht politische Wirkung entsteht, und deshalb Geldschöpfung alleine ein Privileg der Allgemeinheit, des Staates sein kann. Dazu gehört auch, dass eine echte Gewaltenteilung realisiert wird, und die Justiz ein Instrument der Menschen wird, durch direkte Wahlen legitimiert, damit eine echte Rechtstaatlichkeit sicher gestellt wird. Und last but not least gehört dazu die Möglichkeit der Menschen, durch Direktentscheide, z.B. nach Vorbild der Schweiz, bei den von den Menschen als wichtig angesehenen Themen, direkt mitentscheiden werden können.  Ausgehend von diesem Gesellschaftsbild, soll das Programm der AfD analysiert werden. Die Analyse soll potentielle Widersprüche einerseits, aber auch mögliche Veränderungen des Programms, im Sinne eines Kompromisses mit radikaldemokratischen Ansichten aufzeigen.

Die AfD mag diese Analyse nutzen, um ihr Programm breiter akzeptabel zu machen, Linke Demokraten könnten die Analyse benutzen, um ihr Bild, das sie über die AfD haben, zu überprüfen. Letztendlich kommt es natürlich nicht auf das Programm an, ob die AfD längerfristig gesellschaftlich akzeptiert wird, sondern auf die Umsetzung des Programms durch seine Protagonisten.  

1 Freie Bürger sein, keine Untertanen

3 Das Parteiprogramm der Alternative für Deutschland

Zu alleroberst steht für die AfD anscheinend der "freie Bürger". Das ist das Gegenteil einer nationalsozialisitschen Gesinnung, die das Gemeinwohl weit über das Individualwohl stellt. Dieser Faden des "freien Bürgers" zieht sich durch das ganze Programm. Es deutet eher darauf hin, dass sich hier eine neue FDP positioniert, als eine NPD/NSDAP. Aber ein "freier Bürger" steht noch nicht im Gegensatz zu den Zielen von linksdemokratischem Denken. Wenn die Freiheit gleichzeitig mit dem Schaffen von Fairness durch den Staat, also gleichen Voraussetzungen für alle, einhergeht, ist das ideal des "freien Bürgers" durchaus mit linker Sicht verträglich. Gestritten wird dann über den Grad des Eingreifens des Staates, um die Fairness herzustellen, die zur Freiheit der Bürger führt.

5 A. Präambel: Wofür wir stehen

6 Wir  sind  Liberale  und  Konservative.  Wir  sind  freie  Bürger  unseres  Landes.  Wir  sind 
7 überzeugte  Demokraten.  Zusammengeführt  hat  uns  die  Krise des  Euro,  der  Bruch  der 
8 europäischen  Verträge,  der  Ausverkauf  unserer  nationalen  Interessen,  das  Handeln  und 
9 auch Nicht - Handeln der politischen Führung gegen jede wirtschaftliche Vernunft und gegen 
10 die  Prinzipien  der  sozialen  Marktwirtschaft.  Dem  konnten  und  wollten  wir  nicht  länger 
11 tatenlos   zusehen – ebenso   nicht   dem   Schüren   längst   überwundener   Vorurteile   und 
12 Feindseligkeiten zwischen den europäischen Völkern durch das Regime der Euro - Rettung.
Dass Linke sich kaum liberal und konservativ bezeichnen mögen, dürfte klar sein. Aber es geht ja darum festzustellen, wo es absolute Widersprüche, wo mögliche Berührungspunkte, Verständigung zwischen Linken und der AfD geben könnte. Also schauen wir auf den zweiten Satz, in dem sich die AfD klar zur Demokratie ohne wenn und aber bekennt. Die Gründe, die dann folgen, dürften von vielen Linken akzeptiert werden, wenn vielleicht auch mit anderen Lösungsansätzen, als die AfD derzeit vertritt. Aber bei der Analyse der Situation ergibt sich wenig Streitpotential. Was Linke besonders interessieren dürfte, ist die klare Ablehnung von Schuldzuweisungen auf andere Länder, wodurch ein Bekenntnis zum europäischen Gedanken ausgedrückt wird, allerdings unter Ablehnung der derzeitigen EU-Strukturen. Eine auch in linken Kreisen ebenfalls verbreitete Einstellung. 
Kein Einspruch. Jede Analyse der Situation wird nicht umhin kommen, den Exportüberschuss, erzeugt auf Grund von deutschem Lohndumping, als Ursprung der Eurokrise zu erkennen. Weshalb nicht die so genannten Schuldner-Länder verantwortlich für die Krise sind, sondern in erster Linie die europäischen Strukturen und das Hegemonialstreben Deutschlands, das zulasten der normalen Arbeitenden und nicht arbeitenden Armen, durchgesetzt wird. Während also Linke insbesondere das Unterdrücken des "sozialen" in der sozialen Marktwirtschaft beklagen, dürfte die AfD insbesondere die fehlende "Marktwirtschaft" nennen, die durch korrupte Konzern-Seilschaften auf europäischer und deutscher Ebene bemängelt wird. Das Eine schließt nicht aus, das Andere anzuerkennen.
13 Zusammengefunden   haben   wir   uns   als   Bürger  mit   unterschiedlicher Geschichte und 
14 Erfahrung, mit unterschiedlicher Ausbildung, mit unterschiedlichem politischem Werdegang. 
15 Das geschah in dem Bewusstsein, dass es an der Zeit war, ungeachtet aller Unterschiede, 
16 gemeinsam zu handeln und verantwortungsbewusst zu tun, wozu wir uns verpflichtet fühlen. 
17 Wir kamen zusammen in der festen Überzeugung, dass die Bürger ein Recht auf eine echte 
18 politische  Alternative  haben,  eine  Alternative  zu  dem,  was  die  politische  Klasse  uns  als 
19 „alternativlos“  glaubt  zumuten  zu  können.  Diese  vorgebliche  Alternativlosigkeit  ist  nichts 
20 weiter als eine Bankrotterklärung.
Die Erklärung der Zusammensetzung widerspricht einer klassischen Linken-Klassifizierung in Arbeiterklasse und Ausbeuterklasse. Aber diese Art der Beschreibung des Klassenkampfes ist  überholt. Es gibt Unternehmer, die Selbstausbeutung der Familie und von sich selbst betreiben. Es gibt immer mehr prekäre Beschäftigungsverhältnisse von Akademikern, und immer mehr kleine und mittlere Unternehmungen werden durch die Globalisierung und die großen Konzerne ins Aus getrieben. Die Fronten haben sich verschoben. Und neue Bündnisse müssen entwickelt werden. Deshalb ist die Beschreibung der AfD als bürgerliche Partei kein Grund, sich nicht mit ihr auseinanderzusetzen. Und was den Wunsch nach einer ECHTEN POLITISCHEN ALTERNATIVE angeht, so stellen echte radikal-demokratische Linke schon von jeher diese Alternative dar. Ob diese Alternative mit der von der AfD vorgeschlagenen kompatibel ist, soll diese Analyse zeigen.
21 In   langen   Debatten   und   auch   heftigen   Auseinandersetzungen   haben   wir   uns   dafür 
22 entschieden,  dem  Land  in  allen  Bereichen,  in  denen  die  herrschende  Politik  versagt,  eine 
23 echte  politische Alternative  zu  bieten.  Die  Euro -und  Einwanderungskrise,  das  Aushöhlen 
24 unseres   Rechtsstaates,   die   Entmachtung   der   gewählten   Parlamente,   die   schrittweise 
25 betriebene Entmündigung der Bürger, die gezielte Schwächung von Familie, Bürgerrechten 
26 und  Eigenverant wortung  sind  allesamt  Folgen  dessen,  dass  sich  die  zunehmend weniger 
27 kontrollierte Macht der politischen Führung verselbständigt hat. Deren selbstherrliche Willkür 
28 sind wir nicht länger bereit hinzunehmen. 
Die Analyse der AfD in den Zeilen 23 bis 27 kann durchaus zugestimmt werden. Zwar mögen die Rezepte bzw. Alternativen zwischen AfD und Linken unterschiedlich ausfallen, aber zumindest stimmen die Analysen weitgehend überein.
29 Entschlossen stellen wir uns den Kräften des alten und neuen Totalitarismus entgegen und 
30 verweigern uns dem Weg in die Knechtschaft. Wir sind fest davon überzeugt, dass über die 
31 Zukunft unseres Landes keine politische Klasse, nicht die EU-Bürokraten, nicht die Banken 
32 und die Finanzindustrie und nicht internationale Organisationen entscheiden dürfen, sondern 
33 allein  die  Bürger  selbst.  Darum  sehen  wir  die  Schweiz  mit  ihrer  direkten  Demokratie  als 
34 Vorbild an.
Auch in den Zeilen 29 bis 34 gibt es keinen Widerspruch zwischen dem Menschenbild der bürgerlichen AfD und dem von linken Radikaldemokraten. Natürlich muss man abwarten, welche Konsequenzen aus der Grundforderung eines "freien Bürgers" gezogen werden. Das soll die folgende Analyse zeigen.
1 Wir  sind  freie  Bürger  und  keine  Untertanen.  Wir  stellen  uns  gegen  einen  übermächtigen 
2 Bevormundungs-und  Ideologie-Staat  und  gegen  die  Willkür  der  politischen  Klasse.  Wir 
3 stellen  uns  gegen  die  Kontrolle, Überwachung  und  Reglementierung  aller  Lebensbereiche. 
4 Wir  stellen  uns  gegen  jeden  ideologisch  motivierten  Eingriff  in  die  Privatsphäre  und  das 
5 Familienleben. Wir  verteidigen  Meinungsfreiheit  und  freie  Debatte,  gegen  die  Versuche  sie 
6 einzuschränken    und    auszuhöhlen.    Wir    stellen    uns    gegen    willkürlich    betriebene 
7 Masseneinwanderung  ohne  Rücksicht  auf  die  gewachsene  Identität  Europas,die  auf  der 
8 Vielfalt und den Besonderheiten seiner Nationen und Regionen beruht.
In diesem Abschnitt deuten sich die Streitpunkte zwischen Linken und der AfD an. Die Betonung der Freiheit und der Gegnerschaft "gegen jeden ideologisch motivierten Eingriff" in die Privatsphäre, könnte ein Hinweis darauf sein, dass bürgerliche Liberalvorstellungen die Grundsätze von sozialer Gerechtigkeit und Fairness in den Hintergrund drücken. Der letzte Satz wird oft als Beweis für Rassismus bewertet, ist aber nur ein Ausdruck von gesundem Menschenverstand. Ein solcher Satz könnte in jedem Parteiprogramm stehen, und kein Land der Welt lässt eine unkontrollierte Masseneinwanderung zu.
9 Dem   stellen   wir   entgegen,   was   wieder   herzustellen   ist:   die   Gewaltenteilung   und 
10 Rechtsstaatlichkeit,  die  Prinzipien  der  sozialen  Marktwirtschaft  und  der  Subsidiarität,  die 
11 Selbstentfaltung von Familie, Bürgergesellschaft und gelebter Tradition, die Souveränität in 
12 der  Währungs-und  Geldpolitik  ebenso  wie  im  Verfügungsrecht  über  unsere  Grenzen.  Wir 
13 sind  überzeugt  davon,  dass  echte  Werte  und  Wohlstand  nicht  durch  Zinsmanipulation, 
14 Spekulationsblasen,  Bürokratie  und  Umverteilung  zu  schaffen  sind,  sondern  durch  die 
15 Kreativität und Tatkraft von Arbeitnehmern und Unternehmern. 
In Deutschland bestehen große Defizite in Hinsicht auf eine Realisierung von Gewaltenteilung, wie sie eigentlich auch durch das Grundgesetz benannt wird. Die Forderungen der AfD gehen daher m.E. nicht weit genug. Es wäre notwendig, die Justiz finanziell unabhängig von der Regierung zu machen, und die Protagonisten der Justiz direkt durch die Bevölkerung zu wählen. Der Einfluss der politischen Parteien auf die Justiz muss zurück gedrängt werden. Die Maßnahmen, mit denen die AfD laut Programm plant, gegen die identifizierten Fehlentwicklungen in der Gesellschaft vorzugehen, könnten in jedem liberalen / libertären Programm stehen, und stehen in keinem Widerspruch zu links-demokratischen Ideen. Im Gegenteil, deuten sich hier erste Übereinstimmungen an, wenn von Gewaltenteilung, Rechtsstaatlichkeit, Souveränität der Geldpolitik, gesprochen wird. 
16 Die    Entscheidung    über    die    Grenzen,    den    Zuzug,    die    Zuwanderung    und    die 
17 Staatsbürgerschaft sind ein unveräußerlicher Bestandteil der Souveränität eines Landes. Die 
18 Entscheidungen  jedes  einzelnen  Landes  darüber  müssen  respektiert  werden.  Demokratie 
19 und  Freiheit  stehen  auf  dem  Fundament  gemeinsamer  kultureller  Werte  und  historischer 
20 Erinnerungen. 
Während Linke eher Internationalisten sind, steht trotzdem die Forderung nach Souveränität und ihrer Durchsetzung nicht im Gegensatz zum Gesellschaftsbild von linken Radikaldemokraten. Und der Verweis auf gemeinsame kulturelle Werte und historische Erinnerungen schließt nicht aus, nationale Grenzen zukünftig überwinden zu wollen. 
21 Wir  bekennen  uns  zu  den  freiheitlichen  und  liberalen  Wurzeln  des  Nationalstaates  in 
22 Europa, wie sie in den beiden Revolutionen von 1848 und 1989 zum Ausdruck kommen. Die 
23 Alternative für Deutschland stellt sich bewusst in diese Traditionslinie. Damals wie heute war 
24 das  Ziel  des  bürgerlichen  Protestes, die  nationale  Einheit  in  Freiheit  zu  vollenden  und  ein 
25 Europa  souveräner  demokratischer  Staaten  zu  schaffen,  die  in  Frieden,  Selbstbestimmung 
26 und guter Nachbarschaft einander verbunden sein sollten. 
Die AfD sieht sich in der Tradition der bürgerlichen Revolutionen von 1848 und 1989. Und die Ziele "ein Europa souveräner demokratischer Staaten zu schaffen, die in Frieden, Selbstbestimmung und guter Nachbarschaft einander verbunden sein sollten" steht zwar einem europäischen Bundesstaat, mit Zentralregierung in Brüssel, im Widerspruch, nicht aber mit dem Gesellschaftsbild von linken Radikaldemokraten. Letztere sehen ebenfalls Demokratie umso schwerer umsetzbar, je größer die Einzeiten, je zentralistischer die Herrschaftssysteme werden. Auch hier also keine unüberwindbaren Gegensätze.
27 Wir,  überzeugte  Demokraten  und  freie  Bürger,  Liberale  und  Konservative, wollen  uns mit 
28 ganzer Kraft gemeinsam dafür einsetzen werden, unser Land im Geist von Demokratie und 
29 Freiheit   grundlegend   zu   erneuern   und   eben   diesen   Prinzipien   wieder   Geltung   zu 
30 verschaffen. Wir sind offen gegenüber der Welt, wollen aber Deutsche sein und bleiben. 
Das Bekenntnis zur Demokratie und der Unterordnung unter den Willen der Wähler, ist Ausdruck einer liberalen Gesellschaftsidee. Der Wunsche "Deutsche sein  und bleiben" zu wollen, ist kein Grund, einen Dialog über die Ausformung der Demokratie und Gesellschaft grundsätzlich abzulehnen.

31 Wofür wir eintreten, um es auf Dauer zu bewahren

32 - für die Würde eines jeden Menschen
33 - für die abendländische, christliche, Kultur
34 - für die historisch - kulturelle Identität unserer Nation auf Dauer
35 - für ein souveränes Deutschland als Nationalstaat des deutschen Volkes
36 - für die Familie mit Kindern, um die Zukunft Deutschlands für die Deutschen zu sichern
37- für ein friedliches Miteinander der Völker
1 - für  die  freie,  die  friedliche,  aber  für  eine  gegen  innere  und  äußere  Feinde wehrhafte 
2   Demokratie
Die Zeilen 32, 37 und 1,2, könnten auch in einem linken Programm stehen. Der Rest ist Ausdruck einer konservativen Grundeinstellung. Sie stehen aber nicht grundsätzlich im Gegensatz zu linken radikaldemokratischen Forderungen, so lange ihre Durchsetzung und Umsetzung nicht linken Ideen zuwider läuft. Auch hier also ein "Kein Problem ... aber". Wie das "aber" zu werten ist, wird die folgende Analyse ergeben. 

4 Was in unserem Programm stets Vorrang hat 

5 - die Freiheit der Bürger sichern und schon verlorene Teile der Freiheit wiederbeleben 
6 - das Recht würdigen und rechtsstaatliches Handeln wieder durchsetzen 
7 - das Privateigentum achten und dort wieder stärken, wo Recht und Anspruch darauf schon
8   aufgeweicht sind 
9 - unsere Demokratie wiederbeleben und die Bürger auch direkt beteiligen
In diesem Absatz beginnen die Aussagen zur Umsetzungsstrategie der Ideen, die in der Präambel dargelegt werden. Bis auf Punkt 7, könnten diese "Vorrang"-Zeichen, auch in linken Programmen stecken. Lediglich Punkt 7 lässt die Augenbrauen heben. Wenn Privateigentum so ausdrücklich betont wird, drängt sich der Verdacht auf, dass die soziale Verantwortung von Vermögen, auch im Sinne des Grundgesetzes, weniger wichtig sein soll. Was in keiner Weise linken Ideen entspricht. Wird Privateigentum aber als Verfügungsrecht über erarbeitete und genutzte Ressourcen eines Individuums definiert, können auch linke Radikaldemokraten nicht dagegen sein. Entscheidend wird die weitere Definition von Privateigentum sein, und wie damit umgegangen werden soll.

1 B.Die Kernanliegen der AfD

2. Ein  selbstbewusstes,  demokratisches  und  freies  Deutschland  in 

Europa und der Welt

4 Demokratie: Volksabstimmungen. Nach Schweizer Vorbild.

5 Die  im  Prinzip  unantastbare  Volkssouveränität  als  Fundament  unseres  demokratischen 
6 Staates  hat  sich  spätestens  mit  den  Entscheidungen  zur  Europäischen  Union  als  Fiktion 
7 herausgestellt.   Heimlicher   Souverän   ist   eine   kleine,   aber   sehr   machtvolle   politische 
8 Führungsgruppe   innerhalb   der   Parteien.   Sie   hat   die   Fehlentwicklungen   der   letzten 
9 Jahrzehnte zu verantworten. Mit einer zunehmenden Professionalisierung der Politik hat sich 
10 eine  politische  Klasse von  Berufspolitikern  herausgebildet.  Deren  vordringliches  Interesse 
11 gilt ihrer Macht, ihrem Status, ihren Posten und ihrem Entgelt. Es ist ein politisches Kartell, 
12 das die Schalthebel der staatlichen Macht und die gesamte politische Bildung eisern im Griff 
13 hat.  Nur  das  Volk  kann  diesen  selbstherrlichen  Gewaltinhabern  die  illegitime  Macht  wieder 
14 entreißen. 
Natürlich sind aus linker Sicht nicht nur Berufspolitiker und Parteien die Machtzentren der Polyarchie, einige sagen Oligarchie, Deutschlands. Aber diese widerspricht nicht der Analyse der Entscheidungsfindung in der Politik, die die AfD benennt. 
15 Als   einzige   Möglichkeit,   dem   wahren   Souverän   sein   politisches   Entscheidungsrecht 
16 zurückzugeben, bleiben  Volksbegehren und Volksentscheide. Wir wollen  sie einführen. Wir 
17 wollen   dem   Volk   das   Recht   geben,   über   vom   Parlament   beschlossene   Gesetze 
18 abzustimmen. Dieses Recht würde in kürzester Zeit präventiv mäßigend auf das Parlament 
19 wirken und die Flut der oftmals unsinnigen Gesetzesvorlagen nachhaltig eindämmen. Auch 
20 Beschlüsse  des  Parlaments  in  eigener  Sache,  beispielsweise  über  Diäten  oder  andere 
21 Mittelzuweisungen, wären durch den kritischen Prüfstand der Bürger vor Wildwuchs gefeit.
Alle jungen Protestbewegungn, die eine direkte Demokratie einforderten, wurden durch verschiedene Strömungen unterwandert und "unschädlich" im Sinne der Elite gemacht. Wird dies auch mit der AfD passieren? Wer kann behaupten, dass direkte Demokratie Teufelswerk wäre, ja Nazi-Thematik? Natürlich wäre eine solche Form der direkten Demokratie zu begrüßen, und würde auch zum Gesellschaftsbild linker Radikaldemokraten passen, soweit die Voraussetzungen einer pluralistischen und umfassenden, fairen Information gegeben sind, und zwar durch eine umfassende Medienreform. Diese muss dem Souverän die Macht über die Informationen zurück geben, die letztlich zu den Entscheidungen des Souveräns führen.
22 Ohne    Zustimmung    des    Volkes    darf    das    Grundgesetz    nicht    geändert    und   kein 
23 völkerrechtlicher  Vertrag  geschlossen  werden.  Das  Volk  muss  das  Recht  haben,  über 
24 Änderungen  der  Verfassung  selbst    zu  beschließen.  Besonders  der  Abgabe  nationaler 
25 Souveränität  an  die  EU  über  die  Köpfe  der  Bürger  hinweg  ist  hierdurch  der  Riegel 
26 vorgeschoben.  Das  deutsche  Volk  ist  ebenso  mündig  wie  das  der  Schweizer,  um  ohne 
27 Einschränkung  über  jegliche  Themen  direkt  abzustimmen.  Eine  Begrenzung  ergibt  sich 
28 allein  durch  das  Völkerrecht. Die  Schweizer  Erfahrung belegt,  dass  sich  die  Bürger 
29 gemeinwohlorientierter verhalten als Berufspolitiker, selbst wenn ihre Eigeninteressen damit 
30 kollidieren.  Irrationale  Entscheidungen  sind  eher  in  rein  repräsentativen  Demokratien  zu 
31 beobachten.  Wie  in  der  Schweiz  wollen  wir  die  Volksabstimmungen  bürgerfreundlich  und 
32 demokratisch gestalten.

33 Volksabstimmungen    können    ohne    Einschränkung    zu    jedem    Thema    stattfinden. 
34 Abstimmungsfragen finanzieller   Natur   sind   ausdrücklich   erlaubt.   Deutschland   steht   in 
35 einigen  gesellschaftlichen  Themen  vor elementaren  politischen  Weichenstellungen.  Die 
36 Verantwortung  hierfür  kann  und  darf  keine  Regierung ohne  eine  unmittelbare  Befragung 
1 seiner Bürger tragen. Die Einführung von Volksabstimmungen nach Schweizer Modell ist für 
2 die AfD deshalb nicht verhandelbarer Inhalt jeglicher Koalitionsvereinbarungen.
Ist die Schweiz eine Demokratie? Niemand wird das bezweifeln. Dem Beispiel der Schweiz nicht zu folgen bedeutet, das Gegenteil zu betreiben, nämlich an einem Abbau der Demokratie zu arbeiten. Das ist, was in den letzten Jahrzehnten passierte. Insofern ist dieser Vorstoß der AfD, mehr direkte Demokratie einzufordern, auch aus linker Sicht zu begrüßen.

3 2. Rechtsstaat: Recht durchsetzen Bürger schützen Freiheit verteidigen

5 Wir  wollen  den  Rechtsstaat  stärken  und  dem  Recht  wieder  zur  Durchsetzung  verhelfen. 
6 Erstens  müssen  sich  die  Bürger  auf  das  Recht  und  ihr  Recht  verlassen  können.  Zweitens 
7 müssen sich die Organe und Institutionen des Staats wieder an das Recht halten. Vor einem 
8 Staat, der das Recht mit Füßen tritt, sind auch die Bürger nicht sicher.

9 Das ist die Grundvoraussetzung für die Gewährleistung der Inneren Sicherheit. Sie ist eine 
10 Kernaufgabe unseres Staates. Sie garantiert ein friedliches Zusammenleben der Menschen 
11 in einer offenen und freien Gesellschaft, unabhängig von ihrer Herkunft und Religion. Sie ist 
12 Voraussetzung für Wohlstand, Freiheit und Demokratie.
Die AfD stellt klar, was auch Grundforderung von Linken ist. Nicht in erster Linie der Staat muss vor den Bürgern geschützt werden, sondern der Bürger muss vor dem Staat geschützt werden. Das war die Grundidee, die zur Einführung von Gesetzen, Verfassungen, Rechtsstaatsgrundlagen geführt hatte. Der Untertan sollte vor der Willkür des Monarchen, der früher der Souverän war, geschützt werden. Selbst wenn man heute sagt, dass das Volk das Souverän ist, muss trotzdem der einzelne Bürger auch vor diesem Souverän geschützt werden. 
13 Freiheit  und  Sicherheit  bedingen  einander. Es  ist  nur  so  viel  Freiheit  möglich,  wie  die 
14 Sicherheitslage es zulässt.
"Es ist nur so viel Freiheit möglich, wie die Sicherheitslage es zulässt" ist natürlich eine konservativ bürgerliche Ansicht, die über die Tatsache hinweg geht, dass Sicherheit auch durch Freiheit erzeugt werden kann. Entscheidend ist die gesellschaftliche Grundeinstellung, auch "soziale Kontrolle" genannt. Freiheit einzugrenzen, um die Sicherheitslage zu verbessern ist mit äußerster Vorsicht zu vertreten. Zu leicht zerstört eine solche Tendenz die Eigeninitiative, die ja gerade von der AfD eingefordert wird, und wird die Beschränkung der Freiheit zum Selbstläufer.
15 Die  Innere  Sicherheit  in  Deutschland  nimmt  immer  mehr  ab.  Die  Ursachen  hierfür  sind 
16 vielfältig. Um  die   Lage  zu   verbessern,   sind   Veränderungen   bei   Polizei   und   Justiz 
17 erforderlich. Auch sind deren Eingriffsmöglichkeiten an die Herausforderungen anzupassen 
18 sowie     nicht     zuletzt     diejenigen     Ursachen     zu     bekämpfen,     die     zu     erhöhter 
19 Kriminalitätsbelastung geführt haben und voraussichtlich auch weiter  führen werden.
Hier hört die Erklärung auf und lässt natürlich Platz für Phantasie, die auch vor rassistischer Profilierung nicht halt macht. Diesen Absatz genauer zu definieren, wäre sicher ein wichtiges Anliegen linker Politik.

20 3. Deutschland: Nationale Interessen. Außenpolitisch im Mittelpunkt.

21 Die Bundesrepublik verfolgt eine orientierungslose Anpassungspolitik. Das führt dazu, dass 
22 zunehmend  andere  Staaten  und  Institutionen  die  deutsche  Außen -und  Sicherheitspolitik 
23 beeinflussen  und  steuern.  Sicherheitspolitische  Entscheidungs- und  Handlungsfähigkeit  in 
24 Deutschland  und  Europa  sind  erodiert.  Deswegen  ist  Deutschland  zunehmend  auf  den 
25 Schutz  und  die  Unterstützung  von  Bündnispartnern,  besonders  der  USA,  angewiesen  und 
26 kann  eigene  Interessen  nicht  angemessen  vertreten.  Die  AfD  tritt  deshalb  dafür  ein,  zur 
27 deutschen     Außen- und     Sicherheitspolitik     eine     langfristige     ressortübergreifende 
28 Gesamtstrategie  zu  erarbeiten  und  umzusetzen.  Dabei  müssen  die  nationalen  Interessen 
29 und das Wohl des deutschen Volkes im Mittelpunkt stehen. 
Eine eigenständigere Sicherheitspolitik schließt nicht aus, das militärische NATO-Bündnis zu verlassen. Im Gegenteil könnte man sich als Linker sehr gut vorstellen, diese Eigenständigkeit, die die AfD anstrebt, zu unterstützen, um sich aus den NATO-Gremien zurück ziehen zu können. Auch hier also kein grundsätzlicher Widerspruch. Wenn auch die Sicherheitspolitik ein großer Diskussionspunkt werden könnte. Denn die AfD sagt nichts darüber aus, wozu diese "eigenständige Sicherheitspolitik" eingesetzt werden sollte. Sollte sie zur Durchsetzung von wirtschaftlichen Interessen dienen, wäre dies mit linken Radikal-Demokraten nicht zu machen. Sollte sie alleine verteidigungspolitischen Zielen im Sinne des Grundgesetzes dienen, wäre man durchaus Konsensfähig.
30 Als  eine  der  großen  Wirtschaftsnationen  liegt  es  im  deutschen  Interesse, zu  allen  Staaten 
31 gute  Beziehungen  zu  entwickeln  und  zu  pflegen.  In  internationalen  Bündnissen  und 
32 Organisationen  mitzuwirken,  ist  ein  Grundpfeiler  deutscher  Außen - und  Sicherheitspolitik. 
33 Diese Zusammenarbeit wird durch zwischenstaatliche Kooperationen ergänzt.
Auch hier bleibt Spiel für Phantasie und Verhandlung. Welche internationalen Bündnisse sind gemeint, in welchen Organisationen will man mitwirken? Es bleiben einige wichtige Fragen offen, ab er keine grundsätzlichen Widersprüche mit linken Zielen. 

1 4. Europäische Union: Europa der Vaterländer Statt Bundestaat.

2 Die  große  Vielfalt  der  verschiedenen  nationalen  und  regionalen  kulturellen  Traditionen 
3 macht  das  Besondere  unseres  Kontinents  aus. Wir  sind  dagegen,  die  EU  in  einen 
4 zentralistischen   Bundesstaat umzuwandeln.   Stattdessen treten wir dafür   ein,   die EU 
5 zurückzuführen   zueiner   Wirtschafts-und   Interessengemeinschaft   souveräner,   lose 
6 verbundener  Einzelstaaten  in  ihrem ursprünglichen  Sinne.  Wir  wollen  in  Freundschaft  und 
7 guter  Nachbarschaft  zusammenleben. Sie  lehnt  die  „Vereinigten  Staaten  von  Europa“ 
8 ebenso ab wie eine EU, aus der kein Austritt mehr möglich ist. Unser Ziel ist ein souveränes 
9 Deutschland,  das  die  Freiheit  und  Sicherheit  seiner  Bürger  garantiert,  ihren  Wohlstand 
10 fördert und seinen Beitrag zu einem friedlichen und prosperierenden Europa leistet. 

11 Wir   stehen  für   die   Freiheit   der   europäischen   Nationen   von   fremder   Bevormundung. 
12 Rechtsstaatliche Strukturen, wirtschaftlicher Wohlstand und ein stabiles, leistungs gerechtes 
13 Sozialsystem gehören in die nationale Verantwortung.
Auch hier liegen die Betonungen natürlich anders als im Fall einer linken Sichtweise. Aber es gibt keine direkten Widersprüche oder unausräumbaren Gegensätzlichkeiten. 
14 Wir   unterstützen   Strukturreformen,   um   die   internationale   Wettbewerbsfähigkeit   der 
15 europäischen  Staaten  zu  stärken,  und  wenden  uns  entschieden  gegen  eine  Transferunion 
16 und zentralistische Tendenzen. 
Natürlich wären Linke für eine Transferunion, aus Solidarität, aber die Frage müsste gestellt werden, warum diese Transferunion die Menschen in Deutschland erneut zur Kasse bittet, nachdem der Exportüberschuss, der zu einem statistischen Wohlstandsvorteil Deutschlands geführt hat, zulasten der normalen Arbeitnehmer und Geringverdiener erwirtschaftet wurde. Ob nicht vielmehr statt Transferunion ein Beenden des Lohndumpings angemessener wäre. wodurch der Exportüberschuss abgebaut, und die Wettbewerbsfähigkeit der anderen Länder Europas verbessert werden würde..
17 Die  Politik  in  Europa  ist  durch  eine  schleichende  Entdemokratisierung  gekennzeichnet,  die 
18 EU  ist  zu  einem  undemokratischen  Konstrukt  geworden,  dessen  Politik  von  demokratisch 
19 nicht   kontrollierten   Bürokratien  gestaltet   wird.   Damit die   Staaten Europas wieder zu 
20 Leuchttürmen für Freiheit und Demokratie in der Welt werden können, ist eine grundlegende 
21 Reform der EU erforderlich.
Wer könnte dem Widersprechen?
22 Dafür   sind   vor   allem Kompetenzen   an   die   Nationalstaaten   zurückzugeben. Das 
23 Subsidiaritätsprinzip ist konsequent einzuhalten.
Diese Lösung ist sicher nicht die erste Wahl von linken Radikaldemokraten. Aber sie widerspricht auch nicht grundsätzlich ihren Idealen.

24 5. Euros: Rettungspolitik beenden. Über den Euro abstimmen

25 Wir fordern eine Volksabstimmung über den Verbleib Deutschlands im Euro, sofern die EU 
26 nicht  unverzüglich  zu  den  ursprünglichen  Stabilitätsgrundsätzen  des  Euros  zurückkehrt –
27 das heißt zum Vertrag von Maastricht: keine Transferunion, keine Staatsfinanzierung durch 
28 die EZB, keine Kollektivhaftung der Mitgliedsstaaten, keine rechtswidrigen Dauerrettungen.
Die Euro-Rettungspolitik wird auf dem Rücken der Lohnsteuerpflichtigen des Landes realisiert. Zuerst erzeugt man tolle Verkaufserfolge ins Ausland, auf Grund zu niedriger Löhne in Deutschland, die Waren werden mit Krediten bezahlt, für die dann schließlich der Staat, sprich der Steuerzahler einspringt. Und der Lohnsteuerzahler muss, nachdem er schon keinen fairen Lohn erhalten hat, jetzt auch noch die Gewinne seiner Arbeitgeber über die Lohnsteuer finanzieren, indem die faulen Kredite vom Staat übernommen werden, weil die Banken ja zu groß sind, als dass man sie bankrott gehen lassen könnte. So viele Fehler der Politik in wenigen Sätzen geschildert. Weshalb auch Linke durchaus offen für ein Verbleiben oder Austritt aus dem Euro sein können. Der Euro dient in erster Linie Großkonzernen und Banken, nicht den Arbeitnehmern.
29 Die  heutige Euro - Zone  war  schon  immer  und  lange  vor  ihrer  politischen  Planung  in  den 
30 1990er   Jahren   ein   Gebiet   mit   wirtschaftlichen,   währungspolitischen   und   kulturellen 
31 Unterschieden.   Nach   allen   geschichtlichen   Erfahrungen hat es   sich   nicht   für   eine 
32 einheitliche,  suprastaatliche  Währungsunion  geeignet  und hätte über  die  Freihandelszone 
33 der  EWG  nicht  hinausgehen  dürfen. Die  Einführung  des  Euro  war  von  Anfang  an  ein  rein 
34 politisches  Projekt.  Alle  Warnungen  von  Ökonomen  und  Historikern  wurden  ignoriert.  Seit 
35 1999  waren  die  Wechselkurse  zwischen  den  nationalen  Wechselkursen  im  heutigen  Euro-
36 Raum  festgeschrieben,  und  es  kam  zu faktisch  einheitlichen  Zinssätzen.  Damit  waren  ihm 
37 diese zwei marktwirtschaftlich zentralen, unabdingbaren Korrektive genommen, die bis 1998 
1 die   Unterschiede   in   der   Wirtschaftskraft   der   Euro-Länder   jahrzehntelang   erfolgreich 
2 ausgeglichen  hatten.  Dieser  notwendige  Ausgleich  von  Produktivitätsunterschieden  durch 
3 nominale   Auf-und   Abwertungen   wird   seitdem   durch   den   Euro   verhindert,   und   die 
4 wirtschaftlichen Entwicklungsmöglichkeiten der Eurostaaten werden dadurch verringert.

5 Nach    inzwischen sechzehn Jahren    der    systembedingt    erzwungenen,    marktfernen 
6 Währungsregulierung     ist     die     Gemeinschaftswährung     ohne     ständige,     massive 
7 Vermögenstransfers in solche  EU-Staaten, die einer Währungsunion nicht gewachsen sind,
8 nicht mehr überlebensfähig. Der gemeinsame Euro ist eine grundlegende Fehlkonstruktion. 
9 Die  durch  ihn  hervorgerufenen  Spannungen  können  schon  seit  Beginn  der  Target-Salden-
10 Ausuferung  2008  und  besonders  seit  Beginn  der  Euro-„Dauerrettung“ 2010  nur  noch  über 
11 interventionistische,  rechtswidrige,  permanente  und  weitgehend  deutsche  Kredithilfen  und 
12 Haftungsübernahmen   oder   durch   EZB-Käufe  von   im  freien   Markt   nicht   verkäuflichen 
13 Staatsanleihen  aufrecht  erhalten  werden.  Aber  diese  Hilfen  mittels  EFSF,  ESM,  OMT, 
14 Target  und  Bankenunion  behandeln  nur  die  Symptome  und  kaufen  Zeit,  anstatt  die 
15 Ursachen   für   die   struktur-und   kostenbedingte   mangelnde   Wettbewerbsfähigkeit   der 
16 Wirtschaft  und  die  nicht  tragfähige  Verschuldung  vieler  Mitgliedsstaaten  zu  beheben. Die 
17 Nehmerländer der „Rettungsaktivitäten“ werden durch viel zu tiefe Zinsen angereizt, Kredite 
18 aufzunehmen,  die  sie  in  dieser  Höhe  von  privaten  Marktteilnehmern  nie  erhalten  würden. 
19 Auf diese Weise wird die in den EU-Verträgen limitierte Schuldentragfähigkeit dieser Länder 
20 überspannt  mit  unabsehbaren  Folgen.  Die  falsche  Anreizwirkung  der  Transferzahlungen 
21 verstärken  bereits  aufgebaute  ökonomische  und  politische  Spannungen  zwischen  den 
22 Geber-und  Nehmerstaaten  sogar  noch,  so  dass  die  Kosten,  den  Euro-Raum zu  erhalten, 
23 seinen Nutzen inzwischen weit übersteigen und die europäischen Integrationsmöglichkeiten 
24 überdehnen. Schon mittelfristig sind die politisch-realen und gegen den Willen der Mehrheit 
25 der   Bürger   erzwungenen   Dauertransfers   keinesfalls   durchzuhalten,   die   Kredit- und 
26 Haftungsbeträge sogar für den Hauptgaranten Deutschland zu groß. 
Die Gewinner dieser Situation waren die deutschen Großunternehmen, die Ausfuhrüberschüsse in Rekordhöhe erwirtschafteten, und Banken, die riesige Gewinne durch die aufgeblähten Darlehnssummen gemacht hatten, und als diese Kredite "faul" wurden, übernahm sie, vereinfacht gesagt, der Staat, und damit der Steuerzahler. Dass diese unhaltabare Situation nicht weitergehen darf, sollte allgemeiner Konsens sein.
27 Die suprastaatliche Rettungspolitik verletzt latent geltendes Recht, darunter das Verbot der 
28 Staatsfinanzierung  durch  die  EZB  und  das  Verbot  der  Haftung  für  Schulden  anderer 
29 Mitgliedstaaten (Art. 123 und 125 AEUV). Die zum Teil anderslautenden Urteile des BVerfG 
30 - soweit  dieses  Gericht  nicht  gleich  zugunsten  des  EuGH  komplett  auf  seine  gemäß 
31 Grundgesetz  eigentlich  oberste  Rechtsprechungskompetenz  verzichtet  hat - sind  in  den 
32 entscheidenden  Punkten  rechtsbeugend  zustande  gekommen. Die  Rettungspolitik  bricht 
33 zudem  alle  den  Wählern  seit  den  1990er -Jahren  politisch  und  vertraglich  gegebenen 
34 Zusicherungen zur „niemals zugelassenen Haftung Deutschlands für Fremdschulden“. Damit 
35 sind   die   wesentlichen   Grundlagen   der   deutschen   Zustimmung   seinerzeit   zur   Euro-
36 Einführung entfallen. Nach Art 110 GG sowie nach weiterhin geltender Rechtsprechung des 
37 BVerfG  (Lissabon - Urteil  vom  30.9.2009)  gehört  die  Hoheit  über  Staatsausgaben  auch 
38 weiterhin zum  „Kernbestand   und   unveräußerlichen   Teil   der   staatlichen   Souveränität“. 
39 Darüber jedoch setzen sich EU, EZB und ESM mit ihrer „Rettungspolitik“ ständig hinweg. So 
40 sind  zum  Beispiel  die  Lenkungs- und  Entscheidungsorgane  des  ESM  und  der  EZB  mit 
41 Personen    besetzt,    die    ohne    jede    Rückbindung    an    demokratisch    legitimierte
1 Entscheidungsorgane   arbeiten   und   außerhalb   jeglicher   zivilrechtlicher   Haftung   oder 
2 strafrechtlicher Verantwortlichkeit gestellt worden sind.

3 Die   EU-Politik  sogenannter  „konditionierter  Hilfe“  ist unglaubwürdig,   weil   es   keinen 
4 Sanktionsmechanismus  für  ein  Missachten  der  Auflagen  gibt.  Da  die  Euro-Zone  den  Fall 
5 einer  Staatsinsolvenz  nicht  vorsieht,  werden  heute  Kredite  selbst  dann  nicht  verweigert, 
6 wenn  Auflagen  für  die  Kreditvergabe  nicht  erfüllt  sind.  Damit  sind  die  Geberländer  immer 
7 erpressbar – ein gravierender Konstruktionsfehler dieser Politik.

8 Der Euro beschädigt das hohe Gut des friedlichen Zusammenlebens der Völker in den Euro-
9 Staaten. Er erzeugt Missgunst und sogar Hass, wie jedermann seit Jahr und Tag feststellen 
10 kann.   Da   Krisenländer   unter   dem   Dach   der   Einheitswährung   gezwungen   sind,   ihre 
11 Wettbewerbsfähigkeit  durch  reale,  „interne  Abwertungen“  und eine damit  verbundene 
12 energische  Sparpolitik  („Austeritätspolitik“)  wieder  herzustellen  statt dafür    eigene 
13 Währungsspielräume      auszunutzen,      sind      innereuropäische      Spannungen      eine 
14 systembedingte Folge des Euro.

15 Der Euro und die damit zusammenhängenden „Rettungsmaßnahmen“ oder gar Vorschläge 
16 für eine „EU-Wirtschaftsregierung“ sind illegitime und illegale Eingriffe in die demokratischen 
17 Entscheidungsstrukturen  der  beteiligten  Nationalstaaten.  Die  bereits  derzeit  aufgetürmten 
18 Haftungsrisiken in Höhe dreistelliger Milliardenbeträge waren zu keiner Zeit Gegenstand der 
19 Haushaltsberatungen  nationaler  Parlamente.  Der  Euro  kann  und  darf  als  kontinentales 
20 Großexperiment nicht fortgeführt werden. Das Vermächtnis aus der Geschichte Europas ist 
21 der demokratische Rechtsstaat und ein friedliches Miteinander souveräner Staaten und nicht 
22 eine ökonomisch und politisch zum Scheitern verurteilte Währungsunion.

23 Die AfD schlägt darum nicht mehr vor, das inzwischen erkennbar unrettbare Euro-System zu 
24 verbessern, sondern setzt sich dafür ein, die deutsche Mitwirkung an der wirtschaftlich und 
25 rechtlich  falschen  Fortsetzung  dieser „Rettungs“-Politik  zu  beenden  und -bei  mangelnder 
26 Einsicht   der   Partnerstaaten -aus   dem   Euro-Verbund   auszusteigen. Alternativ   zum 
27 deutschen Austritt kann eine gemeinsame geordnete Auflösung angeboten werden. Die AfD 
28 ist   sich   bewusst:   Die   Rückabwicklung einer   fast   20-jährigen   Fehlentscheidung   wird 
29 schmerzhaft -  doch sie ist erstens unvermeidbar, und zweitens macht es in einem System, 
30 in  dem  jeder  weitere  garantierte  Kredit  etwa  für  Griechenland  mit  absoluter  Sicherheit 
31 verloren   ist,  keinen   Sinn   mehr,   schlechtem   (da   verlorenem)   Geld  noch   mehr  gutes 
32 hinterherzuwerfen.   Die   mit   diesem   Ausstieg   verbundenen   einmaligen   Kosten   werden 
33 beherrschbarer  und  niedriger  sein  als die,  um im  Euro-Verbund  zu  verbleiben.  Jeder 
34 Aufschub einer solchen Problemlösung erhöht die Risiken kontinuierlich.

35 Dafür,  wie  die  bereits  aufgelaufenen  deutschen  Haftungs- und  Forderungsbeträge  zu 
36 behandeln  sind, bestehen für  alle  Beteiligten  durchaus  verschiedene  Varianten,  die  Grund 
37 und  Anlass  geben,  über  diese  Altlasten  und  Ausstiegskonditionen  zu  verhandeln.  Die 
38 Verhandlungen sollte Deutschland führen –der Ausstiegsbeschluss als solcher jedoch wird 
39 dabei unberührt bleiben. 
Die vorhergehenden Absätze sind Kritik am Euro. Leider noch nicht am Geldsystem, mit Geldschöpfung durch private Banken z.B. Aber die Forderungen können nachvollzogen werden. Die Frage ist, wer die Kosten der Euro-Auflösung tragen muss. hierzu werden nur Andeutungen gemacht in Form der erwähnten "Verhandlungen". Linke wären sicher dafür, dass die Kosten von jenen übernommen werden, die die Profiteure des Euro waren. Das sind in erster Linie Banken und die Großindustrie. Die Frage ist, ob sich diese Sichtweise auch bei der AfD durchsetzen ließe.
1 Eine  Bundesregierung  mit  AfD -Beteiligung  muss  in  diesem  Fall  das  Recht  in  Anspruch 
2 nehmen,  die  Vereinbarungen  über  die Euro-Währungsunion  fristlos  zu  kündigen  und  sich 
3 dabei auf den Fortfall der Geschäftsgrundlage zu berufen. Ein Austritt Deutschlands aus der 
4 Währungsunion  ist  aus  nationalem  und  auch  europäischem  Interesse  unausweichlich.  Das 
5 Bundesverfassungsgericht  hat in  seinem  Maastricht - Urteil  (1993)  konstatiert,  dass  einem 
6 Ausscheiden  Deutschlands  keine  institutionellen  Vorkehrungen  entgegenstehen,  wenn  das 
7 Ziel einer Stabilitätsgemeinschaft verfehlt wird. Deutschland wird sehr deutlich machen, dass 
8 der Austritt nicht gegen die Partnerländer gerichtet ist, sondern dass es um die Korrektur der 
9 katastrophalen  Fehlentwicklung  des  Euro  zum  Wohle  aller  Länder  der  Euro-Zone  geht.
10 Generell    verlieren    dann    alle    Vereinbarungen,    die    im    Zusammenhang    mit    der 
11 Gemeinschaftswährung Euro stehen, für Deutschland ihre Gültigkeit. Der ESM vergibt sofort 
12 keine  neuen  Kredite  mehr,  die  mit  dem  deutschen  Anteil  besichert  sind,  und  er  wird  für 
13 Deutschland  abgewickelt.  Die  anderen  Rettungsmechanismen  laufen  für  Deutschland  aus. 
14 Zahlungen   in   die aktuellen   Rettungsinstrumente   werden   auf   die   konkret   gegebenen 
15 Zusagen begrenzt.
 Jedem muss klar sein, dass es damit nicht getan sein wird. Zu lange hat Deutschland, genauer gesagt haben deutsche Unternehmen, und deutsche Banken, von seinem Exportüberschuss zu Lasten der anderen Euro-Staaten profitiert. Das wird einen einmaligen Transfer, oder eine Rückzahlung oder Streichung von Schulden notwendig machen. Linke wären für ein offenes Ansprechen dieser Punkte, die leider bei der AfD in diesem Programm unter den Tisch fallen.

1 II.Ein Ruck muss durch Deutschland gehen

2 Wir wollen Deutschland reformieren und an die Prinzipien und Wurzeln anknüpfen, die erst 
3 seinem Wirtschaftswunder    und    dann    zu    seinem    jahrzehntelangen    sozialen, 
4 wirtschaftlichen  und  gesellschaftlichen  Erfolg  geführt  haben.  Deutschlands  Staatsapparat 
5 hat  ein  seitdem  ungutes  Eigenleben  entwickelt.  Die  Aufgabenverteilung  entspricht  nicht 
6 mehr  den  Grundsätzen  der  Gewaltenteilung.  Zudem ist er über  seine guten Grenzen 
7 hinausgewuchert. Die staatlichen Organe wieder an ihren Auftrag zu binden und den Staat 
8 an seine Kernaufgaben zu erinnern, ist wesentlicher Teil unserer Politik.

9 1. Staat: Stark in den Kernkompetenzen. Für den Bürger.

10 Der Staat ist für den Bürger da, nicht der Bürger für den Staat. Nur ein schlanker Staat kann 
11 daher  ein  guter  Staat  sein. Nur  ein  schlanker  Staat,  der  sich  auf  das  Wesentliche 
12 konzentriert,  kann  ein  starker  Staat  sein. Erforderlich  ist  ein   vom   Staat  garantierter 
13 Ordnungsrahmen, in dem sich die Bürger frei entfalten können.
Hier treten die ersten Konfliktpotentiale mit linken Radikaldemokraten auf. Während diese sicher auch für einen freien Bürger sind, sehen sie aber als wichtige Aufgabe des Staates, Fairness und gleiche Bedingungen für die Entfaltung der Menschen bereit zu stellen. Dazu gehört eine kostenlose Bildung ebenso wie eine Grundversorgung der Menschen um deren materiellen Grundbedürfnisse zu befriedigen. Dies scheint in erster Linie Kosten für das Gemeinwesen zu verursachen, ist aber in Wirklichkeit unbedingt notwendig, um die Potentiale der Menschen zur bestmöglichen Entwicklung zu bringen, und dies zum Nutzen aller, der gesamten Gesellschaft. Wie viele Menschen aus niedrigen Schichten wären hervorragende Ärzte oder Wissenschaftler geworden, hätte es gleiche Chancen für alle gegeben? Wie viele Erfindungen wären gemacht worden, hätte der Staat Potentiale gefördert, unabhängig von deren Elternhaus, Einkommen oder Beruf der Eltern?
14 Die  ständige,  teils  ideologiegetriebene  Expansion  der  Staatsaufgaben  stößt  an  finanzielle 
15 und faktische Grenzen. Der Staat hat sich verzettelt. Es bedarf neuer Konzentration auf die 
16 vier klassischen Gebiete: Innere und äußere Sicherheit, Justiz, Auswärtige Beziehungen und 
17 Finanzverwaltung.
Natürlich fehlen hier elementare Grundrechte, wie z.B. Krankenversorgung, Erfüllung der existentiellen Grundbedürfnisse der Menschen und vor allen Dingen BILDUNG. Im Prinzip die Erfüllung der Forderungen aus der Deklaration der Menschenrechte. (Während China den politischen Teil der Menschenrechte ausschloss, hatte die USA dasselbe mit den materiellen Menschenrechten getan. Deshalb ist die Situation in beiden Ländern anders zu beurteilen. Beide haben keine vollständige Anerkennung der Menschenrechtskonvention realisiert.) Außerdem: Ohne eine kluge, vom Einkommen unabhängige Bildungsmöglichkeit, wird Deutschland in wenigen Jahrzehnten, im friedlichen Wettbewerb der Kulturen und Nationen, ins Hintertreffen geraten.  
18 Aufgaben  jenseits  dieser  vier  Kerngebiete  bedürfen  besonderer  Rechtfertigung. Wir  wollen 
19 prüfen,   inwieweit   vorhandene   staatliche   Einrichtungen   durch   private   oder andere 
20 Organisationsformen ersetzt werden können.
Die Privatisierung von staatlichen Aufgaben ist ein rotes Tuch für Linke. Tatsächlich führt diese Privatisierung zu einem weiteren Auseinanderklaffen von Arm und Reich, und verhärtet die Eigentumsverhältnisse, in denen einige wenige Familien den beherrschenden Einfluss über Regionen und Länder ausüben. Nicht alle, aber viele Vermögen wurden  durch ein unfaires Geldsystem, unfaire Wirtschaftspolitik und unfaire Wettbewerbsvoraussetzungen angehäuft. Wenn diese Vermögen, die derzeit nur aus Zahlen auf Konten bestehen, durch den Verkauf von Allgemeineigentum zu materiellen Gütern werden, wird diese Situation sozusagen in Zement gegossen. Daher muss Privatisierung mit äußerster Vorsicht vorgenommen werden, und immer eine Rückumwandlungsmöglichkeit bestehen, sollten sich die Folgen als negativ für die Bürger eines Landes erweisen. In der derzeitigen Praxis ist aber das Gegenteil im Trend, nämlich solche Privatisierungen quasi umumkehrbar zu machen.  

21 2.Wettbewerb: Schafft Freiheit. Sicher Chancen und Wohlstand.

22 Im marktwirtschaftlichen Wettbewerb ergeben sich die besten Leistungen. Das Angebot, das 
23 sowohl Anbietern als auch Nachfragern den größten Vorteil verspricht, setzt sich dauerhaft 
24 durch.  Deshalb  sagt  die  AfD:  Je  mehr  Wettbewerb  und  je  geringer  die  Staatsquote,  desto 
25 besser  für  alle. Denn  Wettbewerb  schafft  die  Freiheit, sich  zu  entfalten  und  selbst  zu 
26 bestimmen, privates  Eigentum  an  Gütern  und  Produktionsmitteln  erwerben  zu  können,
27 eigenverantwortlich Verträge zum eigenen Wohl und zum allgemeinen Vorteil zu schließen,
28 zwischen  verschiedenen  Anbietern,  Angeboten  oder  Arbeitsplätzen  wählen  zu  können, 
29 ertragsbringende Chancen zu nutzen, aber auch für ein mögliches Scheitern einzustehen.
30 Voraussetzung  jeglichen  wirtschaftlichen Wettbewerbs  sind  gleiche  und  eindeutige  Regeln 
31 für  alle  Marktteilnehmer  unabhängig  von  deren  Größe  oder  Rechtsform  sowie  staatlich 
32 garantierte   Rechtssicherheit.   Gegebenenfalls   erforderliche   staatliche   Eingriffe –zum 
33 Beispiel um  Monopole  zu  verhindern–sind  auf  das  absolut  notwendige  Minimum  zu 
34 begrenzen   und   müssen   für   in -und   ausländische   Investoren   kalkulierbar   sein.   Das 
35 durchzusetzen ist Aufgabe der Wettbewerbspolitik.
Natürlich sehen Linke nicht nur reine Wettbewerbspolitik als Voraussetzung für ein faires Funktionieren des Markes an. Schon der Eintritt in den Wettbewerb muss insofern vom Staat überwacht werden, dass tatsächlich die Möglichkeit gegeben wird, überhaupt in den Wettbewerb einzutreten. Dazu sind regularorische Einschränkungen abzubauen. Wer z.B. ein Einfamlienhaus bauen will, darf nicht gezwungen werden,für sein möglicherweise neues Verfahren tausende von DIN-Normen und Vorschriften einzuhalten, wenn er günstigere und bessere Möglichkeiten hat, das Haus mit dem gleichen Ergebnis zu bauen, aber kein Geld, um die Zulassungen, DIN-Normen zu erreichen. Mit anderen Worten muss der Staat die Ungleichheit von Marktteilnehmern und potentiellen Marktteilnehmern ausgleichen, damit überhaupt ein Wettbewerb zustande kommt. Dass staatliche Fördermaßnahmen in erster Linie Großkonzernen zugute kommen ist ein typisches Beispiel dafür, dass der Staat im Moment genau das Gegenteil tut.

1 3.Steuern:Gerecht durch AfD - Stufentarif. Grundfreibetrag erhöhen.

2 Wir  wollen  Deutschland  reformieren.  Das  geht  nicht  ohne  eine  drastische  Reform  des 
3 Steuerrechts. Wir werden nicht aufgeben, für ein einfacheres und gerechteres Steuersystem 
4 einzutreten,  das mit  niedrigen  Steuern vor  allem  Mittel-und  Geringverdiener  finanziell 
5 entlastet. Wir  wollen  einen  neuen  Einkommensteuertarif  mit  wenigen  Stufen  und  einen 
6 deutlich   höheren   Grundfreibetrag. Der Grundfreibetrag   soll   an   das   pfändungsfreie 
7 Einkommen angepasst werden. Der geltende Steuertarif führt  zu  Ungerechtigkeiten  und  zu 
8 versteckten   Steuererhöhungen   durch die   sogenannte   "kalte   Progression". Die kalte 
9 Progression  wollen  wir durch  Indexierung  des Stufentarifs beseitigen. Die  Indexierung 
10 erfasst   den Grundfreibetrag   und die abzugsfähigen   Pauschalen,   um   schleichende 
11 Steuererhöhungen zu vermeiden.
Für eine Änderung des Steuersystems für mehr Fairness, stärkere Entlastung der niedrigen Einkommensklassen, sind Linke immer zu begeistern. Es ist der Ausgestaltung des Systems zuzuschreiben, ob mit den Vorstellungen der AfD auch linke Steuerpläne umgesetzt werden. Zumindest scheint aber ein Kompromiss nicht unmöglich zu sein.
12 Die AfD strebt eine rechtsformneutrale Besteuerung an. Damit entfallen rein steuerliche
13 Motive für komplexe gesellschaftsrechtliche Strukturen mit zusätzlichem Arbeitsaufwand bei
14 Unternehmen und Behörden. Gewinne aus unternehmerischen Tätigkeiten bei den
15 Gesellschaftern und Einzelunternehmern sollen rechtsformunabhängig über alle Ebenen 
16 einer identischen Ertragsteuerbelastung unterliegen.
Hierdurch würde letztendlich die Fairness erhöht, was immer im Interesse linker Politik ist.

17 4.Familie: Keimzelle unserer Gesellschaft. Unter dem Schutz des Grundgesetzes.

19 Die Wertschätzung für die traditionelle Familie geht in Deutschland zunehmend verloren. Die 
20 Familie  aus  Vater,  Mutter  und  Kind  als  Keimzelle  der  Gesellschaft  zu  verstehen  und  den 
21 Bedürfnissen  der  Kinder  und  Eltern  gerecht zu  werden,  muss  wieder  Mittelpunkt  der 
22 Familienpolitik werden. 
Tatsächlich gibt es heute in Deutschland die Situation, dass die "Emanzipation" nicht dazu geführt hat, dass Frauen arbeiten dürfen, sondern in Verbindung mit den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, dass sie arbeiten MÜSSEN. Dieses Problem anzugehen ist kein Fehler.
23 Staatliche  Institutionen  wie  Krippen, Ganztagsschulen,  Jugendämter  und  Familiengerichte 
24 greifen  immer  in  das Erziehung srecht  der  Eltern  ein .  Gender  Mainstreaming  und  die 
25 generelle    Betonung    der Individualität    untergraben    die    Familie    als    wertegebende 
26 gesellschaftliche   Grundeinheit.   Die  Wirtschaft   will   Frauen   als   Arbeitskraft.   Ein   falsch 
27 verstandener Feminismus schätzt einseitig Frauen im Erwerbsleben, nicht aber Frauen, die 
28 “nur” Mutter und Hausfrau  sind.  Diese  erfahren  häufig geringere  Anerkennung  und  werden 
29 finanziell benachteiligt.
Es ist im Interesse der Fairness, dass alle Kinder, unabhängig von ihrem Elternhaus, die gleichen Entwicklungschancen erhalten. Das ist nur gegeben, wenn die Kinder kostenlose Krippen, Kindergärten und Ganztagsschulen besuchen können. Alles andere führt zu einem Rückschritt in der Entwicklung eines fairen "Marktes von Arbeitsressourcen". Dass diese Chancengleichheit nicht dazu führen darf, dass die Kinder durch staatliche Organe indoktriniert werden, versteht sich von selbst. Deshalb müssen z.B. auch die Werbung für Konzerne, die Bundeswehr oder Parteien, unbedingt aus den Erziehungsinstitutionen fern gehalten werden. Gleichzeitig müssen die Rechte der Eltern in Bezug auf die Inhalte der Beschäftigung bzw. Schule, verbessert werden. Dies könnte z.B. durch Elternbeiräte möglich werden, die mehr Einfluss und Mitbestimmungsrecht erhalten. Ich sehe keinen Grund, warum man mit der AfD nicht zu einer Einigung in diesen Fragen kommen sollte.  
30 Die Alternative für Deutschland bekennt sich zur traditionellen Familie als Leitbild. Ehe und 
31 Familie  stehen  unter  dem  besonderen  Schutz  des  Grundgesetzes.  In  der  Familie  sorgen 
32 Mutter   und   Vater   in   dauerhafter   gemeinsamer   Verantwortung  für ihre   Kinder.   Diese 
33 natürliche   Gemeinschaft   bildet   das   Fundament   unserer   Gesellschaft.   Die   originären 
34 Bedürfnisse  der  Kinder,  die  Zeit  und  Zuwendung  ihrer  Eltern  brauchen,  stehen  dabei  im 
34 Mittelpunkt.
Dies ist nichts anderes, als die Forderung zu wiederholen, die sich bereits aus dem Grundgesetz herleitet.
1 Es sollte wieder  erstrebenswert  sein,  eine  Ehe  einzugehen,  Kinder  zu  erziehen  und 
2 möglichst viel Zeit mit diesen zu verbringen. Wenn ein Elternteil die Erziehungsleistung allein 
3 tragen muss, bedarf es besonderer Unterstützung.
Dies steht nicht im Widerspruch zu linken Vorstellungen.

4. 5. Innere Sicherheit: Polizei stärken. Strafjustiz verbessern.

5 Die  Polizei  ist  ausgezehrt:  Jahrelange  sogenannte  „Polizeireformen“  haben  zu  einem 
6 deutlichen  Personalabbau  geführt.  Dies  führte  in  allen  Bereichen  zu  unzumutbaren  und 
7 unverantwortlichen  Mangelsituationen. Daher sind, um sie zu beheben, die Stellenpläne  im 
8 erforderlichen  Maß  aufzustocken  und  die  sachliche  Ausrüstung  auf  den  modernsten  Stand 
9 zu bringen. Zur besseren Evaluierung ist eine Kriminalstatistik ohne politische Vorgaben als 
10 möglichst  getreues  Abbild der  Realität  zu  erstellen  und  durch  eine  Dunkelfeldstudie  zu 
11 ergänzen.

Zusätzlich sollten Maßnahmen ergriffen werden, damit Polizeibeamte ihre Meinung zum Ausdruck, und ihren Forderungen Nachdruck verleihen können, z.B. durch Stärkung der Gewerkschaften, und auch durch Schaffung einer Streikmöglichkeit unter bestimmten Voraussetzungen. Andererseits müssen Großveranstaltungen, die einen großen Polizeieinsatz verursachen, konsequenter an den Kosten des Polizeieinsatzes beteiligt werden. 
12 Die   AfD   setzt   sich   für   eine   schnelle   Verbesserung   der   Justizorganisation,   für   eine 
13 Wiederherstellung unseres Rechtssystems und für einen effektiven Rechtsschutz der Bürger 
14 ein.  Die  Justiz  muss  in  allen  Bereichen  wieder  schneller  und  zuverlässiger  arbeiten,  aber 
15 auch wieder effektiveren Rechtsschutz bieten.

16 Auf volljährige Täter ist das Erwachsenenstrafrecht anzuwenden, das Strafmündigkeitsalter 
17 auf zwölf Jahre zu senken. 
Es ist durchaus möglich, dass Straftäter, die gerade eine Altersschwelle übgerschritten haben, hinter der allgemein angenommenen Persönlichkeitsentwicklung zurück geblieben sind. In einem reformierten Justizsystem muss den Richtern ein gewisser Spielraum eingeräumt bleiben.
Die Senkung der Strafmündigkeitsalters darf nicht grundsätzlich erfolgen! Jedoch sollte sie in Ausnahmefällen durchaus möglich sein. Durch diese Androhung wird auch vermieden, dass Kinder für Straftaten von Erwachsenen bewusst angestiftet werden. 
18 Wir sind dafür, das Anordnen der Untersuchungshaft schon dann möglich zu machen, wenn 
19 der dringende Tatverdacht eines Verbrechens im Sinne des § 12 Abs. 1 StGB besteht. 
Eine grundsätzliche Verhängung ist abzulehnen. Aber auch hier sind Ausnahmen denkbar, wenn Rechtsmittel möglich, und die möglichen Gründe eingeschränkt werden. Dabei ist zu bedenken, dass eine Zunahme der Unterbringung von Straftätern auch einen Kostenfaktor für den Staat darstellt.
20 Die  Strafjustiz  hat  derzeit  mit  einer  Strafprozessordnung  zu arbeiten,  die  noch  aus  dem 
21 19. Jahrhundert  stammt.  Sie  ist  personell  zu  stärken,  die  Verfahren  sind  durch  geeignete 
22 Verfahrensmaßnahmen     zu     beschleunigen, doch     dabei selbstverständlich die 
23 verfassungsrechtlichen Anforderungen an ein faires Verfahren zu wahren. Die Möglichkeiten 
24 des  Strafbefehlsverfahrens  sind  ebenso  wie  die  des  beschleunigten  Strafverfahrens  zu 
25 verbessern.  Das  Rechtsmittelsystem  ist  so  zu  gestalten,  dass  zügige  Entscheidungen 
26 möglich   werden,   indem   insbesondere   Urteilsaufhebungen   und   Zurückweisungen   zur 
27 Neuverhandlung abgeschafft werden.
Insbesondere die Abschaffung von Rechtsmitteln, die zu Neuverhandlungen führen, ist nicht akzeptabel. Es gibt viele Beispiele, durch die belegt wird, dass solche Neuverhandlungen zu abweichenden Urteilen führen. Dies zu unterbinden würde bedeuten, Justizirrtümer bewusst in Kauf zu nehmen. Jedoch sollte die Möglichkeit bestehen, den Missbrauch von Rechtsmitteln zu verringern. Dies muss aber sorgfältig erarbeitet werden, und von einer großen Akzeptanz in der beteiligten Justiz getragen werden.

28 6.Asyl: Aufnahme sofort stoppen. Aufnahmezentren außerhalb Europas. Institutsgarantie statt Grundrecht. 

30 Eine  Völkerwanderung  historischen  Ausmaßes fordert Europa zu  Maßnahmen  heraus.  Die 
31 jetzige  deutsche  und  europäische  Asyl-und  Flüchtlingspolitik  kann  nicht  weitergeführt 
32 werden. Die  AfD  differenziert  zwischen  Flüchtlingen  und  Migranten. Migranten  werden 
33 anders als Flüchtlinge nicht verfolgt. 

34 Die aktuelle Politik bringt Flüchtlingen wie  Migranten einerseits den Tod. Andererseits führt 
35 sie zu  einer  ebenso  unaufhaltsamen  wie  rasanten  Besiedelung  Europas  und  besonders 
36 Deutschlands durch Menschen aus anderen Kulturen und Weltteilen. Die AfD will die daraus 
1 entstehende  konkrete  Gefahr  sozialer  und  religiöser  Unruhen  verhindern  und  wendet  sich 
2 gegen das schleichende Erlöschen der europäischen Kulturen.
Auch wenn Linke grundsätzlich internationalistisch ausgerichtet sind, können Sie den Wunsch der Menschen nach Erhalt der kulturellen Identität nicht vernachlässigen. Überall in der Welt wird versucht, kulturelle Identitäten zu bewahren, um die Vielfalt der Welt und seiner Menschen nicht zu verlieren, deshalb kann es keine linke Grundsatzpolitik sein, die Ängste vor einem "Erlöschen der europäischen Kulturen" zu ignorieren. Die Frage ist im Wesentlichen die nach den Maßnahmen, die ergriffen werden sollen. Gruppen, die der Ideologie der "Antideutschen" folgen, die behaupten einer linken Ideologie zu folgen, können nicht Maßstab für diese Frage sein.
3 Alle nationalen Grenzen, an denen eine unkontrollierte, „wilde“ Zuwanderung stattfindet, sind 
4 zu  schließen. Personen,  die sich  illegal  auf  deutschem  Hoheitsgebiet  aufhalten, weil  sie 
5 keine Asylanträge  gestellt  haben  oder  ihre  Identität  verschleiern,  sind  außer  Landes  zu 
6 bringen.
Diese Forderungen werden in praktisch allen Ländern der Welt als Selbstverständlichkeit angesehen. Auch als Linker kann man sich diesem Grundsatz nicht entziehen. 
7 Das Dublin-Abkommen und die europäische Asylpolitik sind wegen des Vertragsbruchs der 
8 südlichen  EU-Länder  gescheitert.  Die  AfD  setzt  sich  für  eine  vollständige Schließung der 
9 EU-Außengrenzen  ein. Rechtsverfahren,  um Asyl  oder einen  anderen Schutzstatus zu 
10 erlangen, der mit einem inländischen Aufenthaltsrecht verbunden ist, werden in Deutschland 
11 nur  durchgeführt,  sofern  Deutschland  nach der Dublin -III-VO  für  die  Asylverfahren  originär 
12 zuständig  ist.  Dies  gilt, bis die EU -Staaten einen gesamteuropäischen  Lastenausgleich  bei 
13 der Verteilung von Flüchtlingen und Transferzahlungen vereinbart haben. Transferzahlungen 
14 sind an  die  Funktionalität  der  Auffangzentren  zu  koppeln. Sollte  eine  solche Vereinbarung 
15 nicht zeitnah erreicht werden können, sind alle Antragsteller in die Länder zurückzuweisen, 
16 aus  denen  sie  nach  Deutschland gekommen  sind. Dann  sind auch  die  nationalen  Grenzen 
17 wieder zu schließen.
Diese Maßnahmen vernachlässigen humanitäre und kulturelle Grundsätze. Sie sind zu technokratisch und rein auf funktionale, bzw. Rechtsverfahren bezogen. Es fehlt ein Konzept für eine Übergangslösung, die sicher stellt, dass wir Menschen wie Menschen behandeln, unabhängig davon, ob es illegale Migranten oder "echte" Flüchtlinge sind. Die christliche Ausrichtung der AfD sollte mit der einer solidarischen linken Sicht kompatibel werden, wenn man über die Details spricht. Denn beide Grundsätze gehen von einer menschenwürdigen Behandlung der Mitmenschen aus.
18 Die   AfD   will   das   individuelle   Asylgrundrecht   abschaffen   und   an   seine   Stelle   die 
19 grundgesetzliche  Gewährleistung  eines  Asylgesetzes  (institutionelle  Garantie)  setzen. Für 
20 Asylbewerber  will  sie  einen  Aufnahmestopp.  Für  vorgeblich  aus  politischen  und  anderen 
21 Gründen geflüchtete Personen will sie Schutz-und Asylzentren unter UN-oder EU-Mandat 
22 in   afrikanischen   und   nahöstlichen   Transitstaaten   sowie   jenseits   der   östlichen   EU-
23 Außengrenzen  eingerichtet  sehen. Anträge  auf  Schutz  sollen  dann  nur  dort  gestellt  und 
24 entschieden  werden.  Antragsteller  in  Deutschland und  Europa  sind  ausnahmslos  zur 
25 Rückkehr  in  diese  Zentren  verpflichtet.  Die  Genfer  Konvention  von  1951  und  andere 
26 Abkommen  sind  durch  eine  Absenkung  der  Schutzstandards  an  die  globalisierte  Neuzeit 
27 anzupassen.
Leider muss man feststellen, dass das individuelle Asylgrundrecht nur noch auf dem Papier besteht. Zu erkennen an der Ablehnung von US-Whistleblowern, die Asylanträge in Deutschland gestellt haben (oder stellen wollten). Trotzdem wäre eine Änderung des Grundgesetzes ein falsches Signal, wenn man an anderer Stelle, die schärfere Auslegung und Beachtung des Grundgesetzes fordert. Wie das linke Radikaldemokraten tun.
Die Unterstützung der Schaffung von Schutz- und Asylzentren im Ausland, unter einem UNO-Mandat, ist grundsätzlich zu begrüßen, so lange es nicht die einzige Maßnahme ist. Diese Unterstützung hilft den besonders Hilfsbedürftigen, die kein Geld für Schlepper haben, oder zu schwach sind, um zu reisen. Andererseits muss es eine zweite Linie geben, in der Menschen Hilfe erhalten. Diese könnte z.B. auch innerhalb Deutschlands liegen, z.B. in umgebauten Kasernen. Verbunden werden müsste dies mit gezielter Hilfe zur Reintegration in der Heimat. Z.B. indem in diesen Zentren Kurse für Handwerksberufe oder andere Weiterbildung angeboten wird, wodurch die Hilfsbedürftigen qualifiziert werden, und so nach der Rückkehr in ihre Heimat auch einen Mehrwert für ihr Land darstellen. Verstärkt werden könnte dies durch das Entsenden von Helfern, die die Rückkehrer begleiten, Mikrokredite für die Anschaffung von Werkzeugen und den Aufbau von Kleinbetrieben.
Man sollte mit der AfD darüber reden, statt nur Migration und Flüchtlinge abzuwehren, darüber nachzudenken, wie man die Situation menschenwürdig, solidarisch und letztlich im Interesse Deutschlands behandeln kann. Mit einem Paket von Maßnahmen, in einem Projekt der Unterstützung der Länder, aus denen die Menschen kommen. Wodurch letztendlich neue Chancen in Deutschland für kleine und mittlere Betriebe erwachsen können, wenn man diese bewusst in diesen Prozess der Hilfe zur Selbsthilfe einbaut.

28 7. Rückführung: Ausreisepflicht durchsetzen. Konsequent.

29 Der    wichtigste    (Fehl-)Anreiz, über    das    Asylrecht in    das    deutsche    Sozialsystem 
30 einzuwandern,  ist  bereits  seit  Jahrzehnten  die  fehlende  Durchsetzung  der  Ausreisepflicht 
31 gegenüber Ausländern, die unter keinem Gesichtspunkt bleibeberechtigt sind.
Gerade aus den Reihen von legalen Migranten wird diese fehlende Durchsetzung kritisiert, da sie als unfair angesehen wird. Wer den schweren Weg der legalen Einwanderung gegangen ist, auf eigene Kosten Deutsch lernte, einen deutschen Beruf lernen musste, weil die Abschlüsse aus dem Herkunftsland nicht anerkannt wurden, und heute als neuer deutscher Staatsbürger Steuern zahlt, fühlt sich ungerecht behandelt. Denn natürlich war dieser Weg beschwerlich, mit vielen Mühen, Arbeit und Entbehrungen verbunden. Daher ist die Durchsetzung von Abschiebungen, im Interesse einer fairen Behandlung der Menschen, durchaus eine legitime Forderung, gerade auch aus Sicht von ehemaligen Ausländern, die nun Deutsche sind. Trotzdem muss man humanitäre Gründe berücksichtigen. Ein Kind, das in Deutsch aufgewachsen ist, ganz in der deutschen Kultur aufgegangen, und Teil der Gesellschaft geworden ist, wird nicht verstehen, warum es plötzlich in einen für das Kind fremden Kulturkreis, fremde Sprache usw. abgeschoben werden soll. 
32 Rückführungen  in  die  Herkunftsländer  werden  auf  mannigfache  Weise  sabotiert.  Daran 
33 beteiligt sind  die  Ausreisepflichtigen,  inländische  Helfer  und  teilweise  die  Herkunftsländer. 
34 Auf    ein    Bleiberecht    zielen    Kampagnen    der    Zuwanderungslobby    und    Medien. 
35 Landesregierungen  halten  sich  nicht  an  das  Bundes-Abschieberecht,  verschleppen  seine 
36 Durchsetzung und setzen es vielfach praktisch außer Kraft.
Es gibt eine Vielzahl von Motivationen, für das beschriebene Verhalten. Nicht unerheblich auf der deutschen Seite ist das humanitäre Grundverständnis, welches Mitleid mit den Abzuschiebenden erzeugt. Durch eine humanitäre und wohlwollende Einzelprüfung, werden die medienwirksamen Härtefälle vermieden, was auch die Bereitschaft zur Umgehung der gesetzlichen Regeln reduziert. Werden Abschiebungen zusätzlich mit Selbsthilfe-Projekten am Zielort verknüpft, die positive Wirkung auf die Herkunftsländer haben, dürfte sich der Widerstand in Deutschland, aber auch in den Zielländern, drastisch reduzieren lassen. Zusätzlich können daraus wieder neue Chancen für eine wirtschaftliche Zusammenarbeit entstehen.   
37 Die  AfD  will  diese  Sabotage  des  Rechtsstaats  beenden.  Sie  fordert,  das  Abschieberecht
38 konsequent  anzuwenden  und  will  es ertüchtigen  und  vereinfachen. Die  Ausländerbehörden 
1 müssen zudem auf die uneingeschränkte Rückendeckung der Politik vertrauen können. Alle 
2 rechtskräftig abgelehnten Bewerber um Asyl oder um einen Status als Flüchtling oder einen 
3 subsidiären  Schutzstatus  sind  unverzüglich  außer  Landes  zu  bringen,  sofern  sie  nicht 
4 entsprechende Ausreiseaufforderungen freiwillig befolgen.
Gesetze, Gerichtsentscheidungen und Verhalten der ausführenden Organe, dürfen selbstverständlich durch politische Einflussnahme nicht konterkariert werden. Eine Selbstverständlichkeit. Wenn Härtefälle als Ausnahmeregelungen ausgefiltert werden, wird auch eine Durchsetzung gesetzlicher Maßnahmen gegen den Rest der Migranten weniger Widerstand entgegengebracht werden. 
5 Vollziehbar  ausreisepflichtigen  Ausländern  muss  jeder  Anreiz  zum  Bleiben  genommen
6 werden.     Dazu     gehört     auch, ihre     Lebensumstände einzuschränken. Staatliche 
7 Transferleistungen  werden  eine  angemessene  Zeit  nach  der Ausreiseaufforderung  nicht 
8 gekürzt, sondern gestrichen. Wir wollen die beharrliche Obstruktion bei der Passbeschaffung 
9 und  Täuschung  der  Behörden  mit  empfindlichen  Strafen  ahnden.  Wir  wollen  Altfall - und 
10 Bleiberechtsregelungen streichen, denn sie konterkarieren diese Absicht.
Die konsequente Abschaffung jeder Übergangsregelung ist unzumutbar. Sie zerstört gewachsene soziale Beziehungen, ganze Leben und wird insbesondere jene treffen, die große Anstrengungen unternahmen, um sich zu integrieren. Daher muss sorgfältig geprüft werden, welche "Altfall- und Bleiberechtsregelung" im widerrufen wird. Im Zweifel sollte für ein Bleiberecht entschieden werden, soweit sich die Migranten integrierten und Teil der Gesellschaft wurden. Natürlich muss für diese Prüfungen ausreichend Personal bereit gestellt werden, damit die Prozesse sich nicht ewig hinziehen.
11 Eine   freiwillige   Ausreise   ist   besser   als   eine   Abschiebung.   Gerade   wer   aus   rein 
12 wirtschaftlichen Motiven Asyl in Deutschland beantragt hat, kann -u.U. finanziell unterstützt -
13 zur  freiwilligen  Rückkehr  bewogen  werden,  ohne  dass  dies  zu  einem  Anspruchsdenken 
14 führen darf.
Migranten zur Ausreise zu "bestechen" ist etisch und moralisch, aber auch faktisch umstritten. Im Extremfall könnte das sogar kontraproduktiv sein, und Anreiz für illegale Einwanderung darstellen. Viel besser wäre es, diesen Menschen eine Zukunftsperspektive zu eröffnen. Z.B. durch eine Schnellausbildung in einem Handwerksberuf (in ihrer Heimatsprache), die Vergabe eines Mikrokredites für die Anschaffung von Basiswerkzeugen zur Gründung eines Kleinunternehmens in dem Zielland. Und schließlich durch Betreuer, die den Kontakt halten und beratend zur Seite stehen, koordiniert durch die deutschen Botschaften in den Zielländern.

15 8.Islam : Gehört nicht zu Deutschland.

16 Die  AfD  bekennt  sich  uneingeschränkt  zur  Glaubens-,  Gewissens-und  Bekenntnisfreiheit. 
17 Sie    fordert    jedoch, der Religionsausübung durch    die    staatlichen    Gesetze,    die 
18 Menschenrechte    und    unsere    WerteSchranken    zu    setzen.    Einer    islamischen 
19 Glaubenspraxis,   die   sich   gegen   die   freiheitlich -demokratische   Grundordnung,   unsere 
20 Gesetze und gegen die jüdisch-christlichen und humanistischen Grundlagen unserer Kultur 
21 richtet,  tritt  die  AfD  klar  entgegen.  Die  Rechtsvorschriften  der  Scharia sind mit  unserer 
22 Rechtsordnung und unseren Werten unvereinbar

23 Der  Islam  gehört  nicht  zu  Deutschland.  In  seiner  Ausbreitung  und  in  der  Präsenz  einer 
24 ständig  wachsenden  Zahl  von  Muslimen  sieht  die  AfD  eine  große  Herausforderung  für 
25 unseren Staat. Ein orthodoxer Islam, der unsere Rechtsordnung nicht respektiert oder sogar
26 bekämpft  und  einen  Herrschaftsanspruch  als  alleingültige  Religion  erhebt,  ist  mit  unserer
27 Rechtsordnung und Kultur unvereinbar. Viele Muslime leben rechtstreu sowie integriert und 
28 sind  akzeptierte  Mitglieder  unserer  Gesellschaft.  Die  AfD  verlangt  jedoch zu  verhindern, 
29 dass  sich islamische Parallelgesellschaften  mit  Scharia -Richtern bilden  und  zunehmend 
30 abschotten.  Sie  will  verhindern,  dass  sich  Muslime bis  zum  gewaltbereiten  Salafismus  und 
31 Terror religiös radikalisieren. 
Als linker Radikaldemokrat hätte ich mir gewünscht, dass die AfD nicht nur Islam-Bashing betreibt, sondern sich für eine konsequente Trennung von Staat und Kirche einsetzen würde. Natürlich würde dies AUCH den Islam betreffen, aber nicht ausschließlich. Auch christliche Kirchen oder das Judentum, dürfen keinen Einfluss auf den Staat haben. Und Sonderrechte von christlichen Religionen gegenüber anderen Religionen ist unfair, widerspricht im Übrigen auch dem Gedanken vom "Markt", der so sehr von der AfD betont wird. Natürlich darf die Scharia keinen Einfluss auf die Gesetze und Gerichtsbarkeit haben, aber ebenso wenig dürfte es zugelassen werden, dass Zirkumzision, ohne Einwilligung des Betroffenen, vorgenommen wird, widerspricht es doch den Grundsätzen der Unversehrtheit. D.h. soweit die AfD konsequent in ihrer Ablehnung religiöser Einflussnahme, die Kritik auf alle Religionen ausdehnt, ist dies durchaus mit linken Grundsätzen vereinbar.

32 9. Klimaschutzpolitik: Irrweg beenden. Umwelt schützen.

33 Das  Klima  wandelt  sich,  solange  die  Erde  existiert.  Die  Klimaschutzpolitik  beruht  auf  
34 untauglichen  Computer-Modellen  des IPCC  („Weltklimarat“).  Kohlendioxid  (CO2)  ist  kein 
35 Schadstoff, sondern ein unverzichtbarer Bestandteil allen Lebens.

36 Der  IPCC  hat  den Auftrag  nachzuweisen,  dass  die  menschgemachten CO2-Emissionen  zu 
37 einer  globalen  Erwärmung  mit  schwerwiegenden  Folgen  für  die  Menschheit  führen.  Hierzu 
1 beruft   man   sich   auf   Computermodelle,   deren   Aussagen   durch   Messungen   oder 
2 Beobachtungen nicht bestätigt werden. Solange die Erde eine Atmosphäre hat, gibt es Kalt-
3 und   Warmzeiten.   Wir   leben   heute   in   einer   Warmzeit   mit   Temperaturen   ähnlich   der 
4 mittelalterlichen  und  der  römischen  Warmzeit.  Die  IPCC-Computermodelle  können  diese 
5 Klimaänderungen nicht erklären.

6 Im 20. Jahrhundert stieg die globale Mitteltemperatur um etwa 0,8 Grad. Seit über 18 Jahren 
7 gibt  es  jedoch  im  Widerspruch  zu  den  IPCC -Prognosen  keinen Anstieg,  obwohl  in  diesem 
8 Zeitraum die CO2 -Emission stärker denn je gestiegen ist. 

9 IPCC und deutsche Regierung unterschlagen jedoch die positive Wirkung des CO2 auf das 
10 Pflanzenwachstum und damit auf die Welternährung. Je mehr es davon in der Atmosphäre 
11 gibt, umso kräftiger fällt das Pflanzenwachstum aus.

12 Unter  dem  Schlagwort  „Klimaneutrales  Deutschland  2050“  durch  „Dekarbonisierung“ 
13 missbraucht   die   deutsche   Regierung   die steigende   CO2 -Konzentration  zur  „Großen 
14 Transformation“ der Gesellschaft, mit der Folge, dass die  persönliche  und  wirtschaftliche 
15 Freiheit  massiv  eingeschränkt  wird.  Die  hierzu  geplante  zwangsweise  Senkung  der  CO2-
16 Emissionen   um   85   Prozent   würde   den Wirtschaftsstandort   schwächen   und   den 
17 Lebensstandard   senken. Auf   dem   Weg   dorthin   wird   auch   unsere bisher   sichere 
18 Stromversorgung  destabilisiert  und  verteuert,  außerdem  soll  die Wärmeerzeugung  durch 
19 fossile Energieträger praktisch auf Null gebracht werden. 

20 Die AfD  sagt  daher Ja  zum  Umweltschutz, macht aber Schluss mit der „Klimaschutzpolitik“ 
21 und  mit  den  Plänen  zur  Dekarbonisierung  und  „Transformation  der  Gesellschaft“. Das 
22 Stigmatisieren   des   CO2 als   Schadstoff werden  wir   beenden   und   alle   Alleingänge 
23 Deutschlands zum Reduzieren der CO2 -Emissionen unterlassen.  CO2-Emissionen wollen wir
24 nicht finanziell belasten. Klimaschutz - Organisationen werden nicht mehr unterstützt.
Auf diesem Punkt haben Massenmedien natürlich endlos herumgehackt. Verschwörungstheorie, Spinner, die CO2 Ausstoß erhöhen wollen, sind noch einige milde Begriffe, die benutzt wurden. Tatsächlich ist, genau genommen, die Klimaänderungstheorie eine Verschwörungstheorie, und das Bezweifeln derselben eher konservativ, pragmatisch, nüchterne Analyse. In einer Diskussion müsste geklärt werden, ob denn die Klimaschutzpolitik der einzige Grund ist, den eingeschlagenen Weg wieder zu verlassen. M.e. gibt es viele weitere Gründe, die dafür sprechen, den Weg weiter zu gehen, selbst wenn die "Klimaänderungsverschwörungstheorie" sich als solche herausstellen sollte. Durch das Zurückdrängen von fossilen Brennstoffen machen wir auf Dauer unsere Gesellschaft vom Energieimport unabhängig, ein Vorhaben, das die AfD auch begrüßen sollte. Außerdem fördert es Wissenschaft und Technik, und beflügelt deutschen Erfindergeist. "Klimaschutzpolitik" ist deshalb nicht nur was es behauptet zu sein, sondern eine Politik zur Förderung der Unabhängigkeit und von Forschung und Technik. Natürlich könnten einzelne Maßnahmen, die nicht diesem Ziel dienen, überdacht werden.

25 10. Erneuerbare-Energien-Gesetz : Abschaffen. Nicht reformierbar.

26 Jede erfolgreiche Energiepolitik muss drei Ziele verfolgen. Die Stromerzeugung muss sicher, 
27 kostengünstig    und    umweltverträglich    sein.    Dieser    Dreiklang    war    im    deutschen 
28 Energieversorgungs-System  immer  gegeben,  wurde  aber  mit  dem Erneuerbare-Energien-
29 Gesetz (EEG) aufgegeben.

30 Das EEG und  die  Energiewende  gefährden  die Stromversorgung.  Sie  treiben  technisch 
31 bedingt     den     Strompreis     hoch.     Windkraftanlagen     zerstören     das     Bild     unserer 
32 Kulturlandschaften und sind für Vögel eine tödliche Gefahr. 
Windkraftanlagen verschandeln nicht die Kulturlandschaften, sondern werden Teil derselben. Wir müssen die Einstellung zu solchen Veränderungen überdenken. Dinge wie die Windkraftanlagen sind ein Ausdruck des Fortschritts und der Zeit, ein Teil der Kulturlandschaft. Früher waren es Windmühlen, die die Landschaft "verschandelten" und heute als Kulturgut geschützt werden, dann kamen Industrieschornsteine mit furchtbaren Nebenwirkungen und schrecklichen Schadstoffausstoßen, die aber heute als Zeichen der damaligen Zeit angesehen werden, und damals Ausdruck des Fortschritts und Aufbruchs in das Industriezeitalter waren. Natürlich sind unberührte Naturlandschaften schöner, aber in Asien werden sorgfältig angelegte Terrassenfelder als besonders sehenswert bezeichnet. Wenn wir heute Wind "ernten" ist das nichts anderes als die Bestellung eines Feldes durch den Bauern. Aber ein Ausdruck fortschrittlicher Energiegewinnung, die Deutschland zunehmend unabhängig macht von Energieimport. 
33 Der  von  Wind  und  Sonne  erzeugte  Strom  schwankt  beständig  zwischen  Null  und  voller 
34 Leistung. Die installierte Leistung dieser volatilen Stromerzeuger beträgt bereits mehr als 80 
35 Gigawatt  und  müsste  daher  ausreichen,  Deutschland  selbst  bei  maximalem  Verbrauch 
36 vollständig   mit   Strom   zu   versorgen.   Real   aber   haben   diese „EE-Anlagen“  2014  im 
37 Durchschnitt nur knapp 15 Prozent ihrer Nennleistung geliefert, an 90 Tagen im Jahr sogar 
1 weniger  als  fünf  Prozent.  Deshalb  können  diese  Anlagen  kein  einziges  herkömmliches 
2 Großkraftwerk    ersetzen.    Außerdem    erzwingen    sie    einen    massiven Ausbau    der 
3 Leitungsnetze,  der  zu  weiteren  erheblichen  Kosten  führt.  Die  steigende  Zahl  der  volatilen 
4 Stromerzeuger gefährdet  zunehmend  die  Netzstabilität.  Entsprechend  hoch  ist  die  Zahl  der 
5 stabilisierenden  Netzeingriffe  gestiegen,  die  nötig  wurden,  Stromausfälle  bis  hin  zum 
6 Totalausfall zu vermeiden.
Die Energiepolitik wird bestimmt durch die großen Energieanbieter, und die haben kein Interesse an neuen, innovativen Energieformen. So könnten Einfamilienhäuser energieautark werden, wenn Solarenergie zur Wasserstoffgewinnung, und der Wasserstoff zur Energiegewinnung in einem Hauskraftwerk verwendet würde. Durch die Kraft-Wärme-Kopplung ergäbe sich eine bisher unerreichte Effizienz. Als Hochtechnologieland hätte Deutschland bereits serienreife Lösungen entwickeln können, die aber nicht im Interesse der Energiewirtschaft sind. Hier müsste intensiv mit der AfD einen zukunftsweisenden Weg der Energiepolitik gerungen werden, der meiner Meinung nach NICHT aus fossiler Energie und großen Energieanbietern bestehen kann. Vielmehr müssen alternative Methoden zur Energiespeicherung aus Sonne, Wind- und Wasser endlich serienreif gemacht werden. Der Service der Elektrizitätswerke müsste sich darauf konzentrieren, die zukünftigen Millionen Hersteller von Energie so zu vernetzen, dass Miraden kleiner Hersteller sich gegenseitig stützen, und dadurch auf Dauer Großanbieter von Strom nur noch für die Industrie als Lieferant benötigt werden. Ein Internet der Stromanbieter.

Darüber hinaus ist nicht zu vertreten, dass riesige Stromtrassen quer durch Deutschland gebaut werden, damit einzelne Industrien mit ausreichendem bzw. billigem Strom versorgt werden. Auch die Lösung von riesigen Windkraftzentren an der Küste, kann kein Zukunftsmodell sein. Vielmehr muss der Strom lokal, in kleinen Einheiten und dort hergestellt werden, wo er anfällt. Auch das entspricht weder den Interessen der großen Stromanbieter, noch denen der Stromtrassenbauer. Aber als junge Protestpartei sollte gerade die AfD in der Lage sein, sich von wirtschaftlichen Partikularinteressen frei zu halten. 
7 Das  EEG  ist  staatliche  Planwirtschaft  und  eine  Abkehr  von  der  Sozialen  Marktwirtschaft. 
8 Begründet  mit  dem  „Klimaschutz“  werden  die sonst  nicht  marktfähig en Anlagen massiv 
9 subventioniert.      Das      geschieht      durch      staatliche      Zwangsvermarktung      mittels 
10 Vorrangeinspeisung und zwanzigjähriger garantierter Einspeisevergütung. Die Kosten dieser 
11 Subventionierung  von  mittlerweile 27  Milliarden  Euro  jährlich  werden  mittels  EEG-Umlage 
12 auf  die Verbraucher  abgewälzt.  Der  Strompreis  hat  sich  in  den  letzten  zehn  Jahren  bereits 
13 verdoppelt.  Ein  Ende  dieses  Preisanstiegs  ist  nicht  absehbar.  Im  Ergebnis  findet  eine
14 gigantische  Umverteilung  von  Vermögen  statt,  von  der  Bevölkerung  und  Wirtschaft  hin  zu 
15 den wenigen Subventionsgewinnern.
Auch Linke lehnen die Subvention von Anlagen in der jetzigen Form ab. Sie dienen lediglich der Industrie zur Unterstützung ihres Marketings und dem Erreichen eines BreakEven in kürzerer Zeit. Außerdem nutzt es den betuchten Kunden, die in der Lage sind, solche Anlagen zu finanzieren, und nicht zuletzt der Finanzindustrie, die durch die sichere Finanzierung zusätzliche Gewinne erhält. Alles bezahlt durch die Mieter und ärmeren Teile der Bevölkerung, die keine Chance haben eine solche Subvention in Anspruch zu nehmen. Unterstützung bzw. Subvention muss in Form von Forschung und Entwicklung geleistet werden, die insbesondere auch jenen Anbietern dann zugute kommt, die keine finanziellen Möglichkeiten haben, selbst zu forschen und zu entwickeln. Auf diese Weise entsteht ein Wettbewerb am Markt, an dem auch kleinere und schwächere Unternehmen teilnehmen können. 
16 Trotz  der  immer  höheren  Zahl  an  EE-Anlagen  ist  der  CO2-Ausstoß  seit  2000  wegen  des 
17 abrupten  Ausstiegs  aus  der  Kernenergie  unverändert  geblieben.  Große  Flächen,  auch  in 
18 Wäldern,  verwandeln  sich  durch  EE-Anlagen  in  Industriegebiete -mit  allen  nachteiligen 
19 Auswirkungen  auf  die  Natur  und  die  Menschen.  Das  Gleiche  vollzieht  sich  jetzt  mit  dem
20 Ausbau der Hochspannungsnetze. Das Errichten weiterer EE-Anlagen stößt an Grenzen.

21 Flächendeckender  Starkwind an  wolkenlosen  Tagen  führt  schon  jetzt  zu  nicht  nutzbarem 
22 Stromüberschuss.  Gegenteilige  Wetterlagen  führen  zu  elektrischer  Unterversorgung,  die 
23 sich  nur  durch  konventionelle  Erzeugung  ausgleichen  lässt. Überschussstrom  zu  nutzen, 
24 wäre nur mit großen Stromspeichern möglich. Aber die gibt es nicht. Es gilt der Satz: „Ohne
25 große Stromspeicher ist die Energiewende nicht möglich, mit großen Stromspeichern ist sie
26 nicht bezahlbar.“
Als sinnvoller und zukunftsweisender Energiespeicher, ist mit Wind- und Sonnenenergie erzeugter Wasserstoff schon lange bekannt. Die Weiterentwicklung der Technologie wird aber verhindert. Hier müsste angesetzt werden, statt den Weg zurück zu fossilen Energieträgern, oder zur riskanten Atomenergie zu suchen. Konservative Energiepolitik darf nicht rückschrittliche Energiepolitik sein, sondern, ganz dem Grundkonsens der AfD entsprechend, innovativ, und Deutschlands Unabhängigkeit und Wettbewerbsfähigkeit fördernd, sein.
27 Die AfD  tritt daher  dafür  ein, das  EEG  ersatzlos  abzuschaffen. Es  darf kein Tabu sein,  den 
28 Umfang  bestehender  Subventionsverpflichtungen  aus  dem  EEG  infrage  zu stellen. Die AfD 
29 will  einzelne  Energieträger  politisch  weder  bevorzugen  noch  benachteiligen. Wir  wollen  die 
30 Vorrangeinspeisung von Strom generell abschaffen. Quoten-/Auktionsmodelle, um mit ihnen 
31 staatlich -planwirtschaftliche   Ziele   in   der Energiepolitik   durchzusetzen,   lehnen   wir   ab. 
32 Netzkosten sind auf alle Stromerzeuger verursachungsgerecht um zu legen. Die Stromsteuer 
33 wollen  wir streichen  und  so  die  Stromkunden  sofort  entlasten. Unser  Ziel  ist  es,  das 
34 deutsche  Stromversorgungssystem  wieder auf  jenen  Stand  der  Technik  bringen,  der  eine 
35 sichere, kostengünstige und umweltverträgliche Stromversorgung sicherstellt
Diese Politik würde das Gegenteil erzeugen, was die AfD beabsichtigt. Der Markt würde beherrscht werden durch große Energieanbieter, die Herstellung konzentriert sich auf große Einheiten, statt dezentralisiert zu sein. Der Markt würde reduziert werden, und Deutschland würde technologisch zurück fallen. Daher sollte die AfD hier noch einmal gründlich nachdenken, es sei denn die Partei wurde bereits durch entsprechende Interessen unterwandert.

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